Mittwoch, Dezember 20, 2006

Willkommen im Mittelalter, willkommen in Libyen!

Diese Leute sind nicht zu retten! Und damit meine ich diese Wahnsinnigen, die sechs unschuldige Menschen zum Tode verurteilt haben, denen vorgeworfen wird, 426 Kinder absichtlich mit HIV infiziert zu haben - wider besseres Wissen und wider alle Evidenz, die sogar in nature veröffentlicht wurde. Dort heißt es:
They showed that the strain of HIV with which the children had been infected was already present and spreading locally in the mid-1990s, long before the medics arrived in Libya in 1998.
Es wurde also eindeutig gezeigt, daß der Virusstamm, der die Kinder infiziert hat, bereits lange vor der Ankunft der Angeklagten präsent war. An diesem lächerlichen, menschenverachtenden Schautribunal perlt jede Kritik, jedes Argument und die gesamte, erdrückende Beweislast, die die unabhängige, internationale Wissenschaft zur Entlastung der Unschuldigen zusammengetragen hat, wirklungslos ab, ja wurde nicht einmal für den Prozess zugelassen. Wir haben es daher also wirklich mit einem Hexenprozess zu tun, bei dem das Urteil schon vor Beginn feststand und der der Irreführung und Blendung der Bevölkerung dient, um von der eigentlichen Ursache, den katastrophalen hygienischen Zuständen in dem betroffenen Krankenhaus, abzulenken und für die grauenhafte Zahl von 426 HIV-positiven Kinder einen Sündenbock zu finden. Landesübliche Propaganda und Zensur sorgt dann noch für einen entsprechend aufgepeitschten und falsch informierten Mob, der die Unschuldigen tot sehen will.
Wer aber hat einen Nutzen von dieser Farce? Libyen bzw. al-Gaddafi müssen doch wissen, daß nach dieser Nummer niemand mehr auch nur noch eine Hand für Libyen rührt. Ausländische Ärzte, Wissenschaftler und andere Helfer werden fluchtartig das Land verlassen, wahrscheinlich wird es Sanktionen geben, man wird dieses rückständige Land sich selbst überlassen auf seinem Rückweg ins finstere Mittelalter. Was also verspricht sich Gaddafi davon, die Unschuldigen im letzten Moment doch noch zu begnadigen, wovon ich ausgehe? Oder anders gefragt: wieviel Dollar pro (Kinder)Kopf wird er fordern, damit diese Leute, die die Tripoli-6 genannt werden, doch nicht ermordet werden?
Wie es auch ausgeht, ich hoffe, daß Libyen für diese Ungeheuerlichkeit bezahlen muß, daß man sich von diesem Land abwendet und es in seiner selbst gewählten Voraufklärungs-Unmündigkeit mit seinem Terror-Despoten verrotten und in der Unbedeutsamkeit versinken läßt.

Donnerstag, Dezember 14, 2006

Ich will hier weg!

Ich verstehe dieses Land nicht und erst recht nicht seine Politiker. Wir leben in einer paradoxen Bizarrwelt wo jeden Tag neue Irrsinnigkeiten ausgebrütet werden, die jedem Normalen und vor allem Aussenstehenden wie die Schalkereien von Geisteskranken anmuten müssen.
So werden hier, immer im "Interesse und zum Wohle des Bürgers" natürlich, die Raucher und ihr putziges kleines Lasterchen wie eine vom Aussterben bedrohte Spezies geschützt, man bietet ihnen hier gegen das kalte, rauchfreie Europa ein letztes Refugium, wo sie noch menschenwürdig und aufrichtig sich und andere vergiften und krankmachen dürfen.

Im gleichen Land aber, das sich offiziell säkularisiert nennt, verkrüppelt man die wissenschaftliche Freiheit bei der Stammzellforschung wie in kaum einem anderen Land. Überall auf der Welt wird mit diesen Zellen gearbeitet und daran geforscht, man verspricht sich Bahnbrechendes, doch der Rückstand von Deutschland beträgt sicher bereits 10-20 Jahre und ein Aufholen dieser Lücke scheint in weite Ferne gerückt. Man geht sogar soweit, daß man deutsche Forscher, die im Ausland nach dortigem Landesgesetz völlig legale Forschungsprojekte durchführen, in Deutschland wie Verbrecher behandelt und sogar mit Gefängnisstrafe bedroht, was dazu führt, daß auch im Ausland forschende Deutsche an solche Projekte nicht herangelassen werden, aus Sorge, sie könnten in ihrem wissenschaftsfeindlichen, scheinheiligen und heuchlerischen Lobbybuckler-Heimatland D bei Rückkehr eingekerkert werden. Das muß man sich mal vorstellen!
Unlängst versetzte nun auch das Deutsche Patentgericht, ausgerechnet auf Betreiben der Öko-Geiferer und Fortschrittsfeinde von Greenpeace, dem Forschungsgebiet einen weiteren schweren Schlag, indem es dem Bonner Stammzellforscher Oliver Brüstle, der sich vor fehlgeleiteten Öko-Fanatikern mit Leibwächtern schützen muß, ein Patent auf aus menschlichen Embryonen gewonnene Stammzellininen entzog. Dieses Urteil wurde im Zuge des Aufrufs der DFG, doch endlich die Restriktionen in der Stammzellforschung zu lockern, angestrengt und erfolgte prompt.
Diese Entwicklung wird international mit Besorgnis und Kopfschütteln registriert, man versteht nicht, warum Deutschland hier seine Kapazitäten so schändlich versanden läßt und seine Forscher als Verbrecher darstellt und so übel behandelt, daß diese nur Reißaus nehmen können.
So heißt es dazu in nature (Ausgabe 444, 2006):
A German court has revoked a patent on a method for generating a class of human embryonic stem cells. The 5 December ruling is seen as yet another setback for stem-cell research in a nation where it is already constrained by tight regulation.
Brüstle reagiert mit Verärgerung und Unverständnis, vor allem, weil die Begründung des verfehlten Urteils enthielt, daß sein Patent "gegen die öffentliche Ordnung und die guten Sitten" verstoße. Brüstle werde das Urteil vor dem Bundesverfassungsgericht anfechten...

Und jetzt zur Paradoxie: in diesem Land legt man einer Forschungsrichtung Fesseln an, die das Potential hat, einen enormen Nutzen für alle Menschen zu erbringen, Leid, Krankheit und Tod zu verhindern und die niemandem schadet. Was spricht dagegen, überzählige Embryonen, die bei einer künstlichen Befruchtung übrig bleiben, der Stammzellforschung zur Verfügung zu stellen, statt sie zu "verwerfen" (wie man 'vernichten' beschönigt)?!? Diese Mehrzellstadien einer befruchteten Eizelle haben nichts (!) mit einem Menschen zu tun, geschweige denn ist ihnen eine Würde zuzusprechen. Man kann sie ja nicht mal von vielen Tiergegenstücken unterscheiden oder auch nur ohne Mikroskop sehen. Es geht also nicht um wissenschaftliche Kriterien sondern mal wieder um das arme Herz-Jesulein, denn in der Bibel Vers bla Kapitel sülz steht ja schließlich: "Und so sprach der Herr: Embryonen im Mehrzellstadium sind vollwertige Menschen und haben eine eigene Würde. Man gestatte nicht, sie der Stammzellforschung zu überantworten. Wer es aber tut, der soll mit Knüppeln erschlagen werden. Und es ward großes Frohlocken." Nicht wahr? Es sind sind die religiösen Heulsusen, die trotz ihrer unwissenschaftlichen und nicht objektiven Argumentation offenbar soviel Einfluß ausüben können, daß dies in der Wissenschaftspolitik schmerzhaft bemerkbar wird.
Nicht beachtet oder gar geschützt wird in diesem schönen Land aber eine große Bevölkerungsgruppe, die täglich von einer Minderheit geschädigt und in ihren Grundrechten empflindlich eingeschränkt wird. Man schützt irgendwelche amorphen Zellklumpen mehr, als die Passivraucher, ausgewachsene Menschen mit jeder Menge Würde, die das Laster anderer jedes Jahr mit 3300 (!!) Toten bezahlen müssen. Wo bleiben da die Pfaffen, Ratzepoop und Konsorten, hmm? Was ist mit der Würde der Passivraucher? Und was gar mit den heiligen Embryonen, die durch Passivrauch ja auch geschädigt werden? Das geht dann schon in Ordnung, gelle? Ist was völlig anderes, nicht wahr? Kann man nicht vergleichen, richtig?
Es geht doch in Wirklichkeit gar nicht um die geradezu königlich-würdigen Embryonen, richtig? Es ist die alte Fehde gegen die Wissenschaft, das Wissen, die Aufklärung, die Emanzipation der Menschen und deren Mündigkeit! Mit jedem revolutionären Schritt, den die Wissenschaft tut, wird der mit Zähnen und Klauen verteidigte Himmel der Kleriker kleiner und leerer, der Platz für einen Gott enger, die Rechtfertigungsgesuche drängender. Mit Moral und Ethik hat diese Debatte lange nichts mehr zu tun. Sie ist nur eine weitere schändliche Manifestation der Tradition der Heuchelei, die die Kirche ja seit Jahrhunderten wie niemand sonst perfektioniert hat (z.B. wird man kirchlicherseits nicht müde, im Zuge der Embryonenverwertung auf die "dunkle Vergangenheit des dritten Reiches" zu verweisen, wo sich gerade die Kirchen nicht mit Ruhm bekleckert haben). Und die an der Debatte und den Entscheidungen beteiligten Politiker leiten ihre Moralvorstellungen oftmals aus christilichen Dogmen ab, deren Interpretation sie sich von den obersten Einpeitschern vorschüsseln lassen, wobei sich letztere natürlich nicht entdreisten, eine aktuelle moralische Richtlinie für den Umgang mit Embryonen und Stammzellen ausgerechnet aus der Bibel ableiten zu können behaupten, einem Märchenbuch, zu dessen Verfassungszeit man diese Dinge nicht einmal im Ansatz ahnte.

Fazit: Langsam langweilen mich meine eigenen Fazits, weil es immer wieder darauf hinausläuft, daß wir hier in einer grotesken Bananrepublik sitzen, die mit all ihren absurden Gesetzen, ihrer kafkaesken Bürokratie, ihrer vernagelten Kurzsichtigkeit und Ignoranz und ihrem bigotten Kleinkleinbürgertum einfach unerträglich geworden ist und aus der ich dennoch noch nicht fliehen kann.
Sollte ich eines Tages eine Dankesrede halten, zahle ich es Dir zurück, Deutschland! Ich werde sagen: "Dies alles hätte ich nie ohne meine Eltern geschafft, aber ohne Deutschland dafür 10 Jahre früher!"

Mittwoch, Dezember 13, 2006

Abstimmen für Pharyngula!



oder auch:

hypno_pharyngula.jpg
Stimmt für Pharyngula!

Nachtrag vom 20.12.: Es hat geklappt, PZ hat gewonnen und Pharyngula ist bestes Science-Blog 2006!

Montag, Dezember 11, 2006

Es war SO klar....

und ich sagte in dräuender Vorahnung noch: ich glaube es erst, wenn.....! Es wäre zu schön, zu "undeutsch" gewesen, um wahr zu sein: der erste echte Schritt Richtung Normalität, Rauchverbot in Restaurants und Diskotheken per Gesetz, endlich Schutz eines der fundamentalsten Grundrechte. Ich hatte noch gar nicht richtig angefangen, mich zu freuen, als auch schon mit deutschgründlicher Präszision wieder der Todesstoß für das langersehnte Gesetz versetzt wurde, bezeichnet als "verfassungsrechtliche Bedenken, was die Zuständigkeit des Bundes angeht".
Ich kann gar nicht soviel essen, wie ich bei dieser Ausrede schon wieder über die Politik, dieses feige, kriechende Gewürm kotzen muß!!! Was SOLL das? Ein Gesetz erst und als so ziemlich letztes europäisches Land vorschlagen, dann in der Koalition, zu einer halbherzigen Kompromisskonstruktion zusammengestutzt, bestätigen und es schließlich wegen fadenscheiniger blabla-Bedenken, auf die man vorher natürlich nicht gekommen ist, gleich wieder in die Tonne zu treten?! Scheiß auf die Länder! Scheiß auf diesen verfluchten Föderalismus, der nur Ärger und bürokratischen Horror einbringt. Jetzt hat die Tabaklobby 16 mal Gelegenheit, das Gesetz zu verhindern, aufzuweichen, zu pervertieren oder sonstwie ad absurdum zu führen, die Länder sind jetzt schon einig in Uneinigkeit und wie ich mein Glück und diese Tabakgangster in NRW kenne, werden wir hier auch in den nächsten 100 Jahren nicht vor der Pest von Zigarettenrauch geschützt werden. D. als Aschenbecher Europas!
Dabei ist natürlich die Zuständigkeit des Bundes noch nicht einmal fraglich. Der Wissenschaftliche Dienst des Deutschen Bundestages stellte nach seiner Anrufung klar,
daß es zumindest nach Art. 74 Nr.19, Art. 72 des Grundgesetzes Sache des Bundes ist ,Maßnahmen zur Vorbeugung gegen gemeingefährliche Krankheiten (Krebs) und über den Umgang mit Giften (Nikotin etc.)' zu treffen
wie hier nachzulesen ist. Es handelt sich bei dem Versuch, die Zuständigkeit des Bundes in Zweifel zu ziehen, um nichts anderes, als einen unlauteren, juristischen Winkelzug der Tabaklobby und deren Darmbewohner (auch bekannt als gut geschmierte Bundestagsabgeordnete). Wir werden also wieder einmal Zeuge der Versklavung eines ganzen Landes durch die verbrecherische Vereiniung von wenigen, die mit dem Geld der Idioten und Suchtkranken alle Normalen unter das Krebsjoch zwingen wollen, um sich selbst das Leben in rauchfreien Inselparadiesen zu finanzieren. Wie gehabt bleibt es bei der Mißachtung unserer Grundrechte, warum ändern, was funktioniert?
Das Zitat aus diesem Artikel ist ein gutes und trauriges Fazit:
Da wieder einmal juristische Scheingründe gegen zwingend notwendige Regeln vorgeschoben wurden, käme es besonders darauf an, dass unter der Unzahl von Juristen in öffentlicher Funktion mal Einige diese Machenschaften anprangerten. Aber das System scheint bereits “dicht” zu sein – oder es glaubt keiner mehr an ehrliche Politik.
Wenn "ehrliche Politik" nicht ohnehin ein Oxymoron wäre...

Ach, es ist einfach zum Heulen und kommt auf einen der drei oberen Plätze meiner "1000-Gute-Gründe-endlich-auszuwandern-Liste", noch vor die GEZ, aber hinter die Wissenschaftspolitik.

P.S.: Und was ist eigentlich mit Brüssel? Jetzt, da D. wieder zahlungsfähig ist, schaut man nicht mehr so genau hin, oder was? Wo bleibt denn die Peitsche?

Donnerstag, November 30, 2006

für Deutschland gar nicht mal so schlecht...

Dachte ich noch vor ein paar Monaten, daß man sich hier niemals besinnen und endlich die Normalen vor den Rauchern schützen würde, wegen des vielen guten Geldes der Tabakkonzerne und damit deren Milliardäre nicht weinen (und politisch Druck machen) müssen, muß ich heute einräumen, daß doch tatsächlich ein zweiter Schritt (nach dem ersten) gemacht wurde. Es wurde per Gesetz, nachdem die peinliche, ineffiziente und unaufrichtigte Rumeierei der Gastronomie als Interpretation deren freiwilliger Selbstauflage zum Schutz der Normalen unerträglich wurde, ein weitgehendes, komplettes Rauchverbot für alle öffentlichen Gebäude, Verkehrsmittel und - jetzt kommt's - Restaurants verfügt! Dies betrifft nicht - ganz konsequent zu sein ist dann wohl doch etwas zu viel verlangt - Nachtclubs, Bars und Kneipen, wohl aber, was besonders begrüßenswert ist, Discotheken.
Das hört sich zunächst sehr gut an und wäre ein großer und entschiedener Schritt in die richtige Richtung. Aber ich glaube es erst, wenn ich dereinst ein Restaurant verlassen und nicht nach Qualm stinken werde. Denn das Gesetz muß noch durch einige politische Instanzen, wo ich die Krebsmacherlobbyisten jetzt schon die Klinken wichsen sehe und hernach, wir sind ja in Deutschland, einig Verwaltungsland, besteht sicher noch die Möglichkeit, einstweilige Verfügungen, Widerspruchsanträge, Ausnahmegenehmigungen etc. anzustreben, die die Gesetzeswirkung wieder aufweichen oder negieren könnten. Ich hoffe, daß das ausbleibt, aber wie gesagt, ich glaube es erst, wenn....

Hier noch eine gute Nachricht aus der Wissenschaft: Rauchen läßt das Gehirn schrumpfen. Ist das nicht köstlich? Es ist, als würde die Natur sagen: wer sein Hirn so wenig benutzt, daß er freiwillig raucht, der benötigt offenbar nur die Sparversion seines Denkpuddings. Das nenne ich mal organische Sparsamkeit mit bestechender biologischer Logik ;-)
Und es geht weiter: Rauchen fördert zudem den Alkoholismus. "Biologische Interpretation": gegen Rauchen existiert ein starker Selektionsdruck. Um die Chance zu maximieren, Raucher möglichst wirksam aus dem Genpool zu tilgen, erhalten sie neben den anderen ca.1000 Krankheiten, auch noch Alkoholismus, da auf die wiederum hiermit verbundenen Leiden natürlich nicht verzichtet werden soll - vulgo: wenn es der Lungenkrebs nicht schafft, dann wenigstens die Zirrhose. Ironie des Schicksals.

Mittwoch, November 22, 2006

Hip-Hops ist großer Dreck!!!

ein ebenfalls schon älteres Traktat, welches jedoch ao aktuell ist, wie ehedem, denn Hiphops ist die Geißel der Menschheit!

"Wir sind die Coolsten wenn wir cruisen, wenn wir durch die City düsen." Diese sinnreich-pointierte, brillant gereimte, vielsagende und über die Ansprüche und Werte des, äh, Verfassers allzuviel preisgebende Textzeile vernahm ich unlängst, als ich bedauerlicherweise beim Umschalten die falsche Taste betätigte und zu MTV gelangte. Ich war zunächst wie gebannt, verharrte dann und sah mir an, was sich in diesem Video-Clip unfaßliches abspielte. Jetzt bin ich desillusioniert, entsetzt und vollkommen fassungslos!!!! Ist das wirklich wahr? Gibt es Menschen die derartiges schätzen oder gar ernstnehmen!?
Ich will versuchen, zu beschreiben, was dort geboten wurde: Einige Bübchen in einer Tracht, die zu tragen selbst die Hofnarren vergangener Zeiten, wütend und empört ob der in orbitale Höhen übertriebenen Groteskheit, die eine Lächerlichkeit gebiert, welche soweit jenseits von Gut, Böse und Karikierbarkeit rangiert, daß einem das Lachen im Halse gerinnt, abgelehnt hätten, hampelten und stolperten sich durch eine bizarre Landschaft, sich teilweise in einem Automobil bewegend. Überall standen unziemlich entkleidete Weibchen herum, zwecks Gesäß- und Sekundärgeschlechtsmerkmalschwenkungen zur Erhitzung der kruden und grobschlächtigen Gemüter der antizipierten Zuschauer (16, dürr, pickelig, pubertierend, gleichgeschaltet). Das ist im groben die Handlung des Clips; die Bübchen aber gaben sich nicht zufrieden damit, "herumzucruisen" und beim Versuch, cool zu sein, auf jammervollste Weise zu scheitern, bewahre !, es mußte auch noch dazu gelärmt werden: Vor dem Hintergrund eines traurig wummernden synthetischen Basses mit unvorstellbar öder und freilich variationsloser Rhythmik (hieße es nach der neuen Rechtschreibung jetzt eigentlich Rüttmick? Brrrrr....) und "Melodie" wurde im Wechsel völlig talentfrei sprechgesang-radebrecht, daß es eine Art hatte. Unablässig wurden dabei Inhalte wie der eingangs wiedergegebene vermittelt und dazu auf eine Weise gestikuliert, die vehement an die letzten Muskelfaszikulationen überfahrener Wirbeltiere gemahnte.
Bitte! Dies ist wahrhaftig nur eine objektive Beschreibung dessen, was ich sah und hörte und ich bin gerne bereit, mich von Wissenden belehren zu lassen, warum dies "cool" oder auf irgendeine massiv chiffrierte Weise gut sein sollte. Wenn sich tatsächlich jemand die Mühe macht, dann bitte ich auch um Aufklärung bezüglich der offenbar mit dieser Art von Unterhaltungsgeräusch assoziierten Tracht oder Gewandung unter dem Gesichtspunkt folgender Leitfragen:
- Warum ist es so streng verboten und verpönt, Kleidung der richtigen Größe zu tragen? Geschieht das aus Umsicht (in etwa, wie: Da wächst es noch rein, unser Bübchen! bzw. Wer weiß, vielleicht bekommt unser Bübchen ja bald Elefantiasis am ganzen Körper...) oder mit der festen Absicht, wie ein kaputter Clown, der beim Griff zur Brieftasche bis an die Achillessehne hinabgrefen muß, auszusehen?
- Aus welchem Grund muß diese Sack-Hose auch noch auf Halbmast getragen werden? Aus Sicherheitsgründen, weil die eigenen Lautäußerungen die Verdauung so sehr anregen? Oder handelt es sich dabei tatsächlich um eine an Plump- und Fadheit nicht mehr zu überbietende und nur noch mitleiderregende Absage ans Establishment?
- Warum muß die Schlagballmütze (die aus welchem Grund nochmal nahezu obligatorisch ist?) unbedingt falsch herum aufgesetzt werden?
- Warum wird nochmal in einigen ganz harten Fällen ein (!) Hosenbein dieser gigantischen Hosen hochgekrempelt? Weil es diesen Kreaturen einfach nicht reicht nur grenzdebil auszusehen?
- Wieso muß das Schuhwerk grundsätzlich so riesig sein, daß man selbst im Neuschnee nicht mehr damit einsinkt? Damit man selbst im massiv zugekifften Zustand nicht umfällt? Damit es egal ist, wie herum man es anzieht? Ich nehme an, in diesem Zusammenhang erklärt sich auch, weshalb diese Schuhe niemals zugebunden werden. Schleifen binden ist uncool, oder?
- Ist der typische schlurfend-motorisch-gestörte Gang eine Folge der übergroßen, offenen Dummer-August-Pantinen und der Elefantenhosen, deren Schritt ja auf Schienbeinhöhe hängt und sicher sehr beim "unchilligen" Gehen stört, oder wieder nur ein Gehabe, welches zutiefst ironischerweise, wie unerklärlicherweise cool wirken soll?
- Wie sind diese unerträglichen Füllwörter, Versatzstücke und Sprachmanierismen, wie "Yo!", "Ey, logen, Alta!", "Hau rein!", "Was geeeeeeeht'n?", "Ey, mein Flow klumpt, ey!" etc.pp. zu erklären? Oder sind sie nur Ausdruck des Niveaus des Sprechers, was sie ja bereits erklären würde.

Angesichts dessen, daß sich diese Hip-Hops-Geschöpfe offenbar epidemieartig verbreiten, bin ich sehr daran interessiert, mich weiterzubilden bzw. aufklären zu lassen, wie mit diesen im Falle einer hoffentlich vermeidbaren Begegnung zu verfahren sei. Soll man Ihnen Mut zusprechen, Ihnen sagen, daß das schon wieder weggehe? Soll man sie mit einem Stecken puffen und davonjagen? Soll man sie teern und federn und durch die Stadt tragen, damit richtige Menschen sie mit altem Kohl und Unrat bewerfen können?
Ich bin für Ratschläge dankbar...

Dienstag, November 21, 2006

Gehacktes um 21.13 Uhr

kann man jetzt endlich auch hier kaufen, denn NRW wird endlich normal, die Ladenschlußgesetze sind gefallen und hier bei uns kann man ab heute z.B. bis 22 Uhr Lebensmittel kaufen!
Endlich! Ich hoffe, daß möglichst viele Geschäfte ihre Öffnungszeiten anpassen und daß wir uns möglichst weit von den Öffnungszeiten meiner Jugend: Mo-Fr 8-13, 15-18.30 Uhr; Sa 9-12 Uhr (unglaublich im Nachhinein, oder?) entfernen. Leider macht man vor dem Sonntag noch geniert halt, damit der dicke Pastor nicht weinen muß. Doch auch das geht hoffentlich noch vorüber...

Fazit: Schon wieder ein Schritt in Richtung Moderne. Wenn das so weiter geht mit dem schwerfälligen ollen "D", dann läuft es noch Gefahr seinen trashigen, staubig-altmodischen 19.Jhdt- Charme zu verlieren! Wenn man jetzt noch das Rauchen verbieten würde....zu schön um wahr zu sein....

Mittwoch, November 15, 2006

Wenn einer auf ein Päckchen harrt,

dann kann er was erleben! Was ich im folgenden schildern werde, dies nur vorweg, ist alles wahr, keine Satire, keine Groteske nur die bittere, ungeschminkte Wahrheit des täglichen Irrsinns in diesem angeblichen Hochtechnologieland mit seiner angeblich hochleistungsfähigen Logistik:

Ausgangssituation: ich habe vor gerauuuuumer Zeit eine Sammelbestellung für über 100€ bei einem Versandhandel in Auftrag gegeben. Dieser hat etwas gebraucht, um das Paket loszuschicken (gut, das sind Schwaben, was will man machen?), doch schließlich ging es irgendwann raus, begleitet von einer e-mail, die mich informierte, daß dem so sei. Ich wartete (gut geübt darin als Opfer/Kunde der Bahn). Es dauerte. Tagelang. Schließlich verlor ich die Geduld und beschloss, den Versandhandel anzurufen, um zu erfahren, warum das Paket noch nicht da sei. Ich warf noch einen Blick auf die e-mail, entdeckte eine Paket-ID und gab diese stattdessen im Internet bei Track&Trace (neudeutsch für "Sendung verfolgen") auf der Internetseite der Drogensüchtigen Hilfsschul-Logistiker (abgekürzt DHL) ein. Dort las ich zu meiner gleichzeitigen Verärgerung, Verblüffung und Überraschung, daß das Paket ausgeliefert sei, allerdings nicht an mich, sondern an "Filiale/Agentur" und ich sei benachrichtigt worden. Selbstverständlich hatte ich keine Nachricht erhalten, woher denn? Ich ging wütend zur Filiale der permanent orientierungslosen Spasti-Truppe (abgekürzt Post) um die Ecke und stand dort gepflegte 20 Minuten in der Schlange! Als ich dran kam, sprach ich bei einer üblen, richtig schäbbigen, verlebten Vogelscheuche von Post-Blinze, die in etwa den Charme von ranziger Tütensuppe versprühte, vor. Diese lahme und völlig unfähige Kreatur schlich auf ihren zu kurzen, krummen Beinen ins Lager, um nach geraumer Zeit zurückzukehren und aus ihrer teigigen Visage fallen zu lassen, daß nichts für mich da sei. Auf meine Frage, wie denn jetzt vorzugehen sei - ich hatte ihr die Hintergründe dargelegt - kam ein desinteressiertes "was weiß ich? Bin ich nich für zuständig...". Diesmal wutschnaubend verließ ich den Scheißladen, stürmte nach Hause und rief bei DHL an. Dort wurde ich als erstes gefragt, ob denn mein Briefkasten überhaupt zugänglich sei. Ist das zu fassen? Nein, natürlich nicht! Ich habe ihn mit Blei ausgegossen, weil es so unfaßbar geil ist, keine Post bekommen zu können! Ich sagte jedoch, daß, ja!, er zugänglich sei, worauf hin der Mensch gewichtig sinnierte: "Tja! Dann hat der Kollege Sie wohl tatsächlich nicht benachrichtigt! Das ist nicht gut!" ACH WATT?!?!? "Aber dann muß das Paket in der Filiale liegen!" Ich wiederholte, daß dem nicht so sei und wollte, kurz vor einem Schlaganfall stehend, wissen, wo verdammt noch mal das bereits bezahlte Paket sei! "Ja, das kann man nicht sagen." Ich: WIE BITTE??!? Typ:"Ja, das weiß nur der Kollege, der das Paket abgegeben hat! Geben Sie mir doch mal eine Nummer, unter der man Sie erreichen kann, dann ruft der Kollege Sie an und sagt Ihnen, wo das Paket ist!" Wie in Trance stammelte ich die Nummer hervor und fragte noch, wann denn mit einer Nachricht zu rechnen sei. Darauf ein "Tjaha, heute wird das nix mehr" (es war Freitag) "vielleicht morgen, eher Montag!". Da saß ich also, wartend auf den Anruf eines Heroinjunkies, der offenbar teilzeit als Zustellsklave seinen Stoff verdient und zwischen zwei Schüssen auch schon mal vergißt, Benachrichtigungen auszustellen oder Pakete bei der nächsten Post abzugeben. Wahrscheinlich ist der vor unserer Tür zusammengebrochen, hat vergessen wo und wer er ist und ist dann nachdem er wieder wach war mit dem "komischen" unbekannten Paket (ich nehme an, daß Lesenkönnen bei DHL kein Einstellungskriterium ist) einfach geradeaus gelaufen, bis die nächste Post an ihm vorbeikam, wo er es dann reingeschmissen und vergessen hat. So meine Theorie zu diesem Zeitpunkt. Ich wartete also. Es wurde Samstag, Sonntag, Montag, Dienstag - kein Anruf. Aha, goldener Schuß, dachte ich. Ich rief wieder DHL an, berichtete, und hörte, daß nun der Absender einen Nachforschungsantrag stellen müsse und machte mich schon auf monatelange weitere Wartezeit gefaßt. Ich rief den Absender an, berichtete und dieser versprach, zu recherchieren. Er rief zurück und sagte, ich solle doch nochmal beim Postamt vorbeigehen und fragen, ob das Paket nicht vielleicht doch da sei und den Tag nennen, an dem es angeblich abgegeben worden sei, dies hätte der Kundendienst der Post empfohlen (die Filialen selbst sind natürlich per Telefon nicht zu erreichen - eine Richtlinie der Post verbietet kundenfreundlichen Service). Ansonsten wolle er, der Absender, warten, bis das Paket nach soundsolanger Liegezeit automatisch zurückgesendet würde und es mir dann nocheinmal zuschicken. Gut, einerseits war der Junkie, der mich beim letzten Mal nicht benachrichtigt hatte, ja tot, andererseits stellen die wahrscheinlich dann einfach den nächsten ein, ich bereitete mich also auf weitere Wochen des Wartens und der Vertröstungen vor, ging aber dennoch auf dem Heimweg bei der Post vorbei, wartete die übliche Viertelstunde, vermied es absichtlich, mich von der teigigen Inkompetenz bedienen zu lassen und geriet stattdessen an einen anderen Post-Honk. Ich sagte mein mittlerweile gut geübtes Sprüchlein auf, der nickte, verschwand im Lager und..... und......? ...kam 10 Sekunden später mit meinem Paket zurück, das ich nun, mit etwa 1,5 Wochen Verspätung entgegennahm. Ich war so perplex, daß ich erst draußen wütend wurde. Da war dieses armselige Tränentier von Post-Zusche doch beim ersten Mal, als ich mein Leben umsonst in der Schlange vergeudet hatte, glatt an dem Paket für mich vorbeigeschlufft, wahrscheinlich mehrfach! Es ist nicht zu fassen!!!! Und ich machte mir klar machte, daß hier die Inkompetenz von Post und DHL wie gut geölte kleine Zahnräder ineinandergegriffen und den Begriff, ja, jede Vorstellung von effizienter Logistik vollständig und jenseits der Rehabilitierbarkeit ad absurdum geführt hatten.
Selbst im Wilden Westen (den ziehe ich auch gerne beim Bahn-Dissen heran) wurde Post zuverlässiger und kundenfreundlicher ausgeliefert. Ich hingegen hatte für das Versagen der "modernen" Post mit endloser Warterei, zahllosen Wutanfällen, nennenswerten Telefonkosten, überflüssiger Rennerei und wahrscheinlich 5 Jahren meines Lebens, die ich unnatürlich gealtert bin, teuer bezahlt!

Fazit: ich hätte die bestellten CDs lieber beim überteuerten Saturn gekauft (18 verdammte € für eine CD!!!!), denn die 4€, die ich durch den Versandhandel gespart habe, werden nicht ausreichen, um die Blutdruck- und Magengeschwürpillen zu bezahlen, die ich bald brauchen werde.

Wieder ein Armutszeugnis für dieses an Armutszeugnissen nicht arme Land!
Ich kotze!



Freitag, November 10, 2006

Nicht mehr werben für das Sterben

durch Rauchen darf man ab demnächst in Deutschland, einig Raucherland. Einen kleinen Schritt in Richtung Normalität bringt das gerade erlassene Verbot für Tabakreklame in Zeitschriften, Zeitungen, im Internet und bei Sportveranstaltungen mit Fernsehübertragung. Natürlich gibt es im Raucherlobby-Paradies Deutschland schon gegen diesen kleinen und nebenbei überfälligen und auch noch bis zum letzten Moment hinausgezögerten Schritt weinerliche Proteste und zudem müssen wir dennoch weiterhin die quadratmetergroßen Raucherfressen (inkl. Marlboro-Kuhhirten) auf Plakaten und Kinoleinwänden ertragen, für die das Werbeverbot nicht gilt.
Das Verbot ist im übrigen keineswegs eine Entscheidung aus Überzeugung, sondern erging ausschließlich aus Angst vor der verdienten Strafe aus Brüssel für die Nichtumsetzung einer Richtlinie. Man hatte sogar vor dem EuGH geklagt, mit dem scheinheiligen Argument, daß die EU für dieses Verbot nicht zuständig und daher nicht berechtigt sei, seine Durchsetzung zu erzwingen. Weil aber eine Abweisung der Klage sehr wahrscheinlich ist und noch längeres Aufschieben der Umsetzung die Gefahr eines satten Arschtritts aus Brüssel barg, gab man sich also maulend, klagend und beleidigt geschlagen und hat das Verbot nun erlassen.
Dabei ist dieses Verbot nur ein Fliegenschiß und verglichen mit anderen Ländern und deren konsequenten Gesetzen gegen Rauchen, die wirklich am Schutz der Normalen vor den Rauchern interessiert sind, wirkt es und vor allem die Intensität, mit der man es zunächst bekämpft hat, wie bitterer Hohn gegen die Normalen, die Verbot hin oder her, jeden Tag nach wie vor von den Rauchern verpestet und vergiftet werden dürfen.
Aufrichtig wäre die Politik, wenn sie weiterhin die EU-Richtlinie ignorieren und sich die fälligen Geldstrafen aus den Portokassen der Zigarettenlobby erstatten lassen würde, die das sicher von Herzen gern und ohne mit der Wimper zu zucken täte. Dann wäre endlich offiziell, was ohnehin schon offensichtlich ist: die deutsche Politik als willfähriger, kriechender Kettenhund der Tabaklobby, die auf die Gesundheit und die Rechte der Normalen einen dicken Haufen scheißt!

Donnerstag, November 09, 2006

Das Ende vom Hoff...

Mit diesem Post muß ich meine kleine "Neues vom Hoff"-Rubrik, die noch gar nicht so lange existiert, auch schon wieder beenden, denn mittlerweile übersteigen die Hoffschen Aktivitäten in ihrer Bizarrerie und Peinlichkeit alle darauf aufbauende Satire, so daß diese einfach gegenstandslos weil zur schlichten Nacherzählung reduziert würde...
Erstmal aber noch etwas heiteres: der Hoff sucht ja verzweifelt nach jemandem, der den Sohn von Michael Knight im neuen Knight Rider Film spielen muß und nachdem Herr Bloom unfaßbarerweise dankend ablehnte, sprach der Hoff den bekloppten Sohn von Ozzy Osbourne an. Dieser hübsche Junge hier soll also Knights Sohn spielen (zugegeben, die Frisur und der Gesichtsausdruck kommen schon hin). Warum auch nicht? Dann heißt es im Vorspann: "Er kommt! Ein alter Mann, sein schwules Auto und sein häßlicher Dödel-Sohn. Zusammen kämpfen sie gegen Zuschauerzahlen und den guten Geschmack!" Wie auch immer, ich werde im Kino sitzen!

Anlaß zur Entscheidung jedoch, den Hoff hier dicht zu machen (als hieße das nicht, Eulen nach Athen usf.) sind natürlich wieder unfaßbare Neuigkeiten: Es deutete sich ja bereits an, daß seine Ehescheidung doch nicht ganz so glatt über die Bühne gehen würde, doch was wir nun erfahren dürfen, ist ganz trauriges Kino: Der Hoff hat im Suff nicht nur seine Ex-Olle, der er als Beweis seiner ehelichen Untreue auch noch einen Herpes verpasste, ab und zu als Sandsack mißbraucht, sondern auch seine Töchter angefummelt und beschimpft und sich dann gelegentlich nach getaner Arbeit gepflegt die Hosen vollgeballert! Diese Vorstellung brach mir das Herz, der Held meiner Jugend liegt voll wie tausend Russen zu Füßen von gehörnter Frau (mit gebrochener Nase) und weinenden Töchtern in seinem eigenen Unrat! Da macht das Spotten einfach keinen Spaß mehr...

Wer sich in Zukunft selbst über die Heldentaten des Hoff informieren möchte, klicke bitte hier:

8.5.2007:
Ein unfassbar trauriger, aber notwendiger Nachtrag, der die obigen Schilderungen in einem Video, das Hoffs eigene Tochter gedreht hat, dokumentiert. Die Grenze zwischen witzig und tragisch wird leider völlig verwischt....

Mittwoch, November 08, 2006

Eine rechte Schande!

Eine neue Studie der Friedrich-Ebert-Stiftung hat mich ziemlich schockiert! Sie zeigte, daß rechtsradikale Einstellungen und Auffassungen längst nicht mehr "rechtsextrem", also einem dünnen Meinungsrand vorbehalten, sondern "in der Mitte angekommen"sind, "in allen Schichten, in allen Bundesländern, in allen Generationen und bei den Wählern aller Parteien."
So traten bei der Befragung von 5000 Deutschen unerträgliche Einstellungen zutage und Abgründe taten sich auf:
"Eigentlich sind die Deutschen anderen Völkern von Natur aus überlegen", lautete etwa eine These - für 14,8 Prozent der Deutschen konsensfähig.
"Ohne Judenvernichtung würde man Hitler heute als großen Staatsmann ansehen", diesen Satz würden 11,2 Prozent unterschreiben

"Der Nationalsozialismus hatte auch seine guten Seiten", verharmlosen immerhin 11 Prozent das dunkelste Kapitel deutscher Geschichte.
Ein Führer, der Deutschland mit starker Hand regiert? Das halten rund 15 Prozent für eine gute Idee. Und gleich 26 Prozent sehnen sich in diesen Zeiten nach einer einzigen Partei, die die Volksgemeinschaft insgesamt verkörpert.
Was soll man dazu sagen? Es ist einfach nur erbärmlich, beschämend und furchteinflößend! Und daß mir bei den Wessis jetzt keine Häme aufkommt über den braunen Osten, denn im Osten ist man zwar mißtrauischer gegenüber Ausländern aber im Westen "pflegt" man dafür umso intensiver den altbekannten Antisemitismus:
Für 15,8 Prozent der Westdeutschen arbeiten Juden "mehr als andere Menschen mit üblen Tricks, um das zu erreichen, was sie wollen", was wiederum nur knapp 6 Prozent der Ostdeutschen meinen.
Man muß sich doch fragen, wie sowas zustande kommen kann! Ist das ein Versagen des Geschichtsunterrichtes oder nur des Verstandes, eine allgemeine Ignoranz durch Wurschtigkeit oder sind die aktuellen, drängenden Probleme dieser Leute tatsächlich so überwältigend, daß es einfach einen Sündenbock geben muß, der an alledem die Schuld trägt? Hängt dieses Ergebnis vielleicht mit der aktuellen "Neue-Unterschicht"-Debatte zusammen? Gibt es wirklich den umgekehrt proportionalen Zusammenhang zwischen sozialer "Stufe" und Neigung zu antidemokratischen Tendenzen? Und wen wählen diese Leute? Meinen Sie ihre Äußerungen ernst oder zeigt sich ein Effekt ähnlich den Sonntagsumfragen, bei denen oft Angaben gemacht werden, um eine Schockwirkung zu erzielen und die nicht notwendigerweise der echten eigenen politischen Auffassung entspricht?
Auf die Frage, was zu tun sei, wird vorgeschlagen, am Beginn der Entwicklung, der Manifestation der Ausländerfeindlichkeit schon bei Schülern und Jugendlichen anzusetzen. Das ist im Prinzip eine gute Idee. Leider jedoch wird einem, mich eingeschlossen, das Anfangen mit der "Einstiegsdroge Ausländerfeindlichkeit" oft dadurch erleichtert, daß man sich dank eines reichen Fundus an negativen Beispielen für Begegnungen mit Ausländern, mit einer solchen Einstellung im Recht wähnt. Denn natürlich verbessern pöbelnde, sich absolut asozial, unverschämt, dummdreist und rüpelhaft betragende ausländische Jugendliche, die auch gerne mal prügeln, stehlen und andere "abziehen"und ihre von den Vätern übernommenen "Pascha"-Allüren stolz vor sich her tragen, nicht gerade das Bild, das man von Ausländern in Deutschland gewinnen kann, doch rechtfertigen diese Kreaturen keine verallgemeinerte Xenophobie, die sich in Ausländerfeindlichkeit kanalisieren läßt, noch ist dieses Verhalten zumeist allein auf den Ausländerstatus, sondern auch auf nicht erfolgte bzw. unzureichende Integration und dadurch bedingten Frust zurückzuführen.
Ich selbst bin z.B. der Meinung, daß straffällig gewordene Ausländer sofort und ohne Federlesen des Landes verwiesen gehören und mit einer langen Einreisesperre belegt werden sollten und zwar eben nicht, weil sie Ausländer, sondern weil sie Verbrecher sind. Einen Gast, der sich nicht benimmt, setzt man vor die Tür!
Andererseits hat jederman angepasste und integrierte Ausländer und Deutsche ausländischer Herkunft mit vollem und gleichem Respekt zu behandeln und ihm jedes Recht zuzugestehen, das auch "deutschstämmigen" Deutschen zukommt. Das sollte eine Selbstverständlichkeit sein. Genauso selbstverständlich, sollte der Wille aller Ausländer, die in Deutschland leben wollen, sein, sich zu integrieren und im Zuge dessen gut Deutsch zu lernen und sich den (noch) demokratischen Prinzipien hierzulande zu 100% zu verpflichten. Bei diesen Bemühungen muß der Staat ihnen natürlich entgegenkommen und zwar aufrichtig und nicht mit der derzeitigen Halbherzigkeit. Wenn Deutschland ein Einwanderungsland ist, sein soll und sein will, dann muß es denen, die kommen und bleiben wollen, die Hand reichen, wie jene diese Hand ergreifen wollen müssen. Für entsprechende politische Weichenstellung können vor allem Ausländer sorgen, die sich dank gelungener Integration in der deutschen Politik betätigen können. Aber auch daran, die "Einstiegsdroge" weniger leicht erhältlich zu machen, können und sollten auch Ausländer mitarbeiten, indem sie den Zusammenhalt untereinander als weniger wichtig anzusehen beginnen, als die Notwendigkeit zum ehrlichen Integrationswillen, den man nicht zeigt, indem man dem Gastgeber oder gar dem Landsmann ins Gesicht schlägt. Wie entwaffnend wäre es, wenn der z.B. türkische Jugendliche, der einen in der Bahn anpöbelt, von seinen eigenen Landsleuten angesprochen würde und Einhalt geboten bekäme?

Mittwoch, Oktober 25, 2006

Was erlauben Bahn?!?!?

schon wieder eine Fahrpreiserhöhung?! Wofür?!?!? Gestiegene Energiekosten? Mmhmm, sicher! Und die Erhöhung hat ganz bestimmt nichts mit dem bevorstehenden Börsengang zu tun, gelle? Es regt sich zwar schon Widerstand gegen die neuerliche Unverschämtheit der Bahn, aber wenn dieser Drecksladen eines in all den Jahren von Ineffizienz, Verspätungen, Ausfällen, Servicewüste und eben Preiserhöhungen gelernt hat, dann gegenüber jeder Kritik und jedem Protest eine gesunde "Fuck You!"-Attitüde an den Tag zu legen.
Die größte und auch zynische Dreistigkeit aber ist, die Bahn als Alternative zu anderen Verkehrsmitteln zu preisen! Natürlich wird einem seitens des Rabenvaters Staat das Autofahren so sauer, ätzend und teuer wie nur irgend möglich gemacht, doch Bahnfahren ist noch schlimmer. Man zahlt ein Heidengeld für ständig verspätete, kaputte und eingesaute Bahnen, defekte Fahrkartenautomaten (natürlich ist immer der Fahrgast schuld) und unfreundliche Arschlöcher von Personal. Wenn man nicht in einer Großstadt wohnt, fährt mit Glück ein Rumpelbus einmal die Stunde und auch nur tagsüber - die Dörfler sollen abends gefälligst zu Hause bleiben und das Vieh versorgen, nicht wahr?
Ich möchte mal wissen, ob Herr Mehdorn jemals mit der Bahn gefahren ist - vielleicht ein- zweimal mit einem neuen ICE in der 1. Klasse von Hamburg nach Berlin zu PR-Zwecken, aber sicher nicht mit der schrottigen RB von z.B. Köln nach Bonn. Wozu auch, die überteuerten Bahnpreise und das viele Personalfeuern haben ihm mehr als genug Kohle für den dicksten Mercedes und hektoliterweise Sprit eingebracht, was soll er sich da in Bahnen vor seinem eigenen Scheißbetrieb ekeln?
Hoffnung gibt einem nur noch das Aufblühen der Billigflieger, die wenigstens auf langen Strecken die Bahn so überflüssig macht, wie diese das Autofahren gerne machen würde. Nein, Bahnfahren ist nur eine Alternative, wenn es die einzige ist, die man hat und es ist beschämend und traurig, daß das in Deutschland, das von sich behauptet, Industrie- und Technologienation zu sein, so ist. Besserung ist indes nicht abzusehen, Herr Mehdorn findet sich zum Küssen geil und unsereins wird weiterhin zu spät kommen, sich beim Warten auf "Bahnhofs"-Ruinen Frostnekrosen holen, wegen defekter Automaten als Schwarzfahrer denunziert, fluchen, warten, zahlen, unnatürlich schnell altern, warten, zahlen, warten, zu Fuß gehen, fluchen und warten...

Freitag, Oktober 20, 2006

Eine gute Nachricht und eine schlechte...

welche wollen Sie zuerst hören? Nicht wenige Witze beginnen mit dieser Einleitung, meist kommt die schlechte Nachricht zuerst. So auch hier, leider ist sie ernst, wenngleich man sie auch für einen Witz, geschmacklos und schlecht zwar, halten könnte: In einem Artikel aus der jungen welt über die Verhältnisse in Polen, die offenbar an sich schon absolut haarsträubend und furchteinflößend sind, lautet der letzte Absatz:

Aktuell haben sich Giertychs Mannen die Evolutionstheorie als neues Feindbild auserkoren. Der Vater des Bildungsministers, der EU-Abgeordnete der LPR Maciej Giertych, forderte unlängst die Ersetzung der Darwinschen Evolutionstheorie in polnischen Lehrplänen durch den »Kreationismus«, eine pseudowissenschaftliche Version der göttlichen Schöpfungsgeschichte. Die polnische Akademie der Wissenschaft (PAN) reagierte mit harscher Kritik auf Giertychs Vorstoß und bezeichnete ihn als »absolut sinnfrei«. Unterstützung fand Giertych hingegen beim stellvertretenden Bildungsminister Miroslav Orzechowski, demzufolge die Evolutionstheorie nichts weiter als eine »literarische Erzählung eines ungläubigen, alten Herrn« ist. Demonstranten warteten am vergangenen Wochenende sogleich mit einer neuen Lieblingsparole auf: »Insbesondere Giertych stammt von Affen ab!«, riefen hunderte Schüler und Linke in Warschau.

Ich bin erleichtert, daß sich dagegen sofort heftiger Widerstand geregt hat, aber allein die Tatsache, daß EU-Abgeordnete einen derartigen Schwachsinn daherreden dürfen ohne sofort geteert und gefedert zu werden bzw. daß offenbar komplett Geistesgestörte in diesem Land EU-Abgeordnete werden können, macht mich sehr nachdenklich, sowie mir die Dreistigkeit der Behauptung schier den Atem raubt! Evolutionstheorie als »literarische Erzählung eines ungläubigen, alten Herrn« aber die Schöpfungsfabel aus der Bibel als knallharte, schulfähige Wissenschaft... tja, was soll man dazu noch sagen, außer: Die Herren Giertych und Orzechowski, ich glaube es ist wieder Zeit für die Elektroschocks!

Gut, daß es auch eine gute Nachricht und die Universität Cambridge gibt: N24 berichtet, daß die Uni plant, die gesammelten Werke Darwins für jedermann frei zugänglich ins Netz zu stellen. Angesichts der schlappen 20.000 Steine für eine Originalausgabe sicher eine erschwinglichere Alternative, ergänzt durch das ebenfalls außerordentlich begrüßenswerte Vorhaben, auch Audio-Dateien, die vorgelesene Auszüge aus Darwins Schriften enthalten, verfügbar zu machen. Ich finde das wirklich großartig und einen Meilenstein für die wissenschaftliche Bildung. In vielen Fällen dürfte dieser Zugang zu Darwins Ideen ganz allein dafür sorgen, daß die Schönheit und Eleganz der Evolutionstheorie einen das krude Gestammel aus wohlbekannten Märchenbüchern
vergessen lassen!

Chapeau dafür!!

Samstag, Oktober 14, 2006

Nano schützt vor Dummheit nicht!

Wie deutlich zu bemerken an einem Herrn, dessen dunkle Seite mir bislang gänzlich unbekannt war und nun erst recht eine Geißelung verdient! Cees Dekker, der Nano-Papst von der Universität Delft ist ein IDiot! So, jetzt ist es heraus! Tatsächlich, der Mann, dessen auf dem Feld der Nanowissenschaft forschende Gruppe Artikel in nature, science und PNAS publiziert, dessen Institut sich vor Geld und Förderung kaum retten kann, dem also ganz sicher gute und solide wissenschaftliche Arbeit zuzutrauen ist, glaubt an den intelligenten Designer, wenn nicht Schlimmeres. Der Typ ist in der Tat sogar ein Evangelikaler! Besonders verwerflich finde ich dabei seine G'schamigkeit, was das angeht! Er weiß genau, daß man ihm seine Publikationen erst um die Ohren hauen und dann in der Toilette runterspülen würde, wenn darin auch nur ein Iota seiner krausen Weltsicht erkennbar wäre, neinnein, seine Wissenschaft ist (noch) sauber. Aber schauen wir doch mal hier nach, auf seiner persönlichen Seite. Da finden wir die Leichen im Keller, die Schmuddelkinder seines Schaffens: Bücher, die es wohlweislich (wahrscheinlich um der Kritik durch die englischsprachige Wissenschaftsszene zu entgehen) nur auf Holländisch gibt und die Titel tragen, wie "Schuf Gott den Menschen oder schuf der Mensch Gott" oder "Und Gott schuf einen Wurm". Wir finden u.a. Links zu einer äußerst zweifelhaften und unwissenschaftlichen Kritik (in Form einer Lesung) an R. Dawkins und seinen Werken und zu einem Forum, das sich selbst, wie in ID-Kreisen üblich, die Wahrheit aufs Panier schreibt, das Veritas-Forum, dessen Mission folgende ist:

We create forums for the exploration of true life.
We seek to inspire the shapers of tomorrow’s culture
to connect their hardest questions with
the person and story of Jesus Christ.
Also, das "wahre Leben" (im Gegensatz nochmal zu was? Falschem Leben? Oder gar "unwertem" Leben, ja?) soll erforscht und alle drängenden großen und offenen Fragen sollen doch bitte in bezug auf und unter Berücksichtigung von der Person Jesus (also eines angeblichen Schreiners vor ca. 2000 Jahren) und seines Lebens betrachtet und nach Möglichkeit beantwortet werden. Das kann kein denkender Mensch und erst recht kein Wissenschaftler ernsthaft wollen!

Weiterhin finden sich Links zu dubiosen Zusammenschlüssen pseudoseriöser und pseudowissenschaftlicher Projekten, die "frei von externen, programmatischen Einschränkungen wie Materialismus, Naturalismus und Reduktionismus" komplexe Systeme zu erforschen zum Ziel haben. Anders ausgedrückt: man versucht dort, ohne sich durch die Knechtungen logischen und rationalen Denkens und die Zwänge, die einem die Beweispflicht auferlegt, behindern zu lassen, Erklärungen...ja...herzuzaubern, die ggf. vielleicht doch mit dem cleveren Designer vereinbar sind. Witzigerweise liefert diese Plattform die Möglichkeit zum Peer-Review gleich mit, damit 1.) nicht die richtigen Wissenschaftler der echten scientific community deren Werke in der Luft zerreißen und 2.) um sich den Anstrich der Seriosität zu geben, man ist ja schließlich "peer-reviewed", gelle? *zwinkerzwinker*

Argumentativ ist Herr Dekker natürlich äußerst schwachbrüstig unterwegs, wenn er konstatiert, daß die Evolutionstheorie, die er ja eigentlich ganz klasse finde, ja auch 99% der Biologie erklären könne, aber das eine Prozent eben nicht und das sei ja das Interessante. Implizierend, natürlich, daß "interessant" heißt, daß die Lücken in der Evolutionstheorie, die sie als wissenschaftliche Theorie nun einmal hat und haben darf, zwangsweise das Vorhandensein eines "Designers" (vulgo: Schöpfer) bedeute. Ein üblicher, uralter und unzutreffender Winkelzug der IDiotie, die, in Ermangelung eines einzigen stichhaltigen Beweises für intelligentes Design, immer wieder und wieder der Evolutionstheorie vorwirft, nicht alles erklären zu können und damit nichtig zu sein, was im Umkehrschluß ja bedeuten müsse, daß die Theorie des ID stimme. Dümmer geht's nimmer!
Ich finde es traurig und mitleiderregend, daß ein Herr Dekker es nicht nötig hat, bzw. nicht über
ausreichende geistige Disziplin verfügt, die ungeschlachte und allzu offensichtliche Unwissenschaftlichkeit und Irrationalität dessen, was er da vertritt zu erkennen. Dadurch erniedrigt er sich selbst, verunglimpft sein Institut, schmälert - in meinen Augen - seine Glaubwürdigkeit (zumindest, was seine Motive angeht) und ist eine glatte Schande für die Wissenschaft!



Freitag, Oktober 13, 2006

Neues vom Hoff...

Traurig aber wahr, the Hoff, auch bekannt als "The Suff" kann es nicht lassen und nachdem er in Amerika alle Betty-Ford-Suffkliniken durch hatte, probiert er jetzt die britischen Abgewöhnanstalten aus, was natürlich nicht stimmt, denn wie angeblich seinerzeit am Flughafen war er nach Angaben seiner Managerin auch diesmal nur wegen der "Schmerztabletten", die irgendwie nicht richtig wirkten, so auffällig... Das kann einen Hoff, der erfolgreich wie nie, jetzt ja auch im Kino zu sehen ist, nicht schocken, genauso wenig, wie die hämischen Sprüche über seine Rolle in diesem Produkt.

Abgründe tun sich indes auf wenn man des Hoffs Bewältigung seiner jahrelangen Männerfreunschaft zu seinem Ex-Gefährt(en) KITT betrachtet: Offenbar hat es nach der Trennung böses Blut gegeben und nun sieht sich der Hoff gezwungen, den Versuch zu unternehmen, durch das Outing von KITTS Homosexualtiät dessen Reputation zu kompromittieren. Kein feiner Zug, Herr Hoff, denn in Ihrem neuen Chartbreaker-Video, scheinen Sie durchaus erfreut, in ihrem schwulen Cabrio unbefangene Landeier abzuschleppen!

Auch die taz hat sich neulich des Hoffs angenommen und sieht in ihm einen "hoff"nungslosen Fall, deckt jedoch auf, daß The-Hoff-Fansein mittlerweile nicht mehr das Privileg der Eliten, zu denen wir uns hier natürlich zählen, ist, sondern so salonfähig, wie eine 80er-Jahre-Minipli, eine zu kleine Zuhälter-Lederjoppe und die coole Porno-Tropfensonnenbrille. Dankbar bin ich der taz ferner für den Hinweis, daß the Hoff sich selbst im SpongeBob-Kinofilm spielte (quasi als Krone seines Werkes). Welch erhabenes Gefühl muß es sein, seinem Zeichentrick-Alter-Ego in einer cineastischen Hommage an ein "Tier" der Gattung Porifera, gezeichnet von halbseitig gelähmten Patienten aus der Abteilung für LSD-Überdosierung, würdig Leben einzuhauchen?!?
Nunja, ein Hoff ist eben auch ein Visionär!

Freitag, Oktober 06, 2006

Neues vom Hoff...


Hier ist zunächst mal ein Stützpfeiler für meine Hoff-als Juhnke-Theorie: In einer seiner ersten Sendungen wies Kalkofe bereits auf die unglaubliche Ähnlichkeit der beiden hin (und sie selbst auf ihre Affinition zum Suff) und somit ist auch gesichert, daß der Hoff den, in dessen Fußstapfen er treten wird, auch zu Lebzeiten kannte. Ich schätze, noch 5-6 Jahre, dann wird man den Hoff auf den heimischen Klein- und Kleinstkunstbühnen bewundern dürfen....

Ansonsten war der Hoff wieder fleißig und umtriebig: er schickt sich an, seine neue Freizeit (ohne Weib und Kind) mit dem Ausleben einer weiteren seiner vielen kreativen Seiten zu füllen und wird der Welt bald seine erste Modekollektion schenken. Dieser Impuls wurde ausgelöst durch die unzähligen Hoff-T-Shirt-Träger, die den großen Hoff zu folgender Äußerung hinrissen: "Ich bin wie Elvis! Nur eben lebendig!"
Kein Wunder, daß der Hoff bei all seinen Aktivitäten (modeschöpfen, Weiber angraben, Models nicht geil finden, saufen) schon mal müde wird und mitten in einer Fernsehshow einpennt, nachdem er dort einer englischen Fernsehperle eindeutige Angebote (ja, inklusive Air-Hüftstöße) gemacht hat (wir erinnern uns, der Hoff (54, einsam) liebt englische Weiber). Hey, das dürfen nur die ganz Großen!

Unschön fiel am Rande jedoch auf, daß der Hoff, der seiner neue Single, dem mächtigen "Jump into my car", ein musikalisches wie humoristisches Meisterwerk, offenbar nicht wirklich genug zutraute, darauf zurückgreifen mußte, einem englischen Radiomoderator ein unmoralisches Angebot zu dessen Promotion zu unterbreiten. Was ich nicht verstehe, ist, wie man es ernsthaft ablehnen kann, für den Spottpreis des Abspielens eines Songs, den man Scheiße findet, im David-Hasselhoff-Musical mitzuspielen!!! Gibt es denn etwas geileres als Teil einer pompös-peinlichen Selbstbeweihräucherungsorgie eines alternden, kaputten Suff-Trash-Stars zu sein? Ich verstehe diesen Engländer nicht....




Donnerstag, Oktober 05, 2006

letztes Update zum Wahnsinn,

denn über ernsthaft Geistesgestörte, Zurückgebliebene oder eben einfach komplett Irre mache ich keine Scherze mehr, sondern wende mich milde lächelnd ab, lasse sie sabbernd und krakeelend dasitzen und ignoriere sie einfach. Denn daß die GEZ nun endgültig, unrettbar und jenseits aller Therapierbarkeit und guten Willens über die Klinge des Wahnsinns gesprungen ist, dürfte angesichts ihres neuesten Totalausfalls unzweifelhaft feststehen: ab 2007 sollen nun auch die Geldautomaten (sic(k)!) Rundfunkgebühr bezahlen!!!!
Schließlich sind dies nichts anderes als Computer, die zum Datenabgleich internetfähig sein müssen und demnach als vollwertige Rundfunkgeräte angesehen werden müssen.
An dieser Stelle rufe ich einen Vorschläge-Wettbewerb aus, um der GEZ noch weitere Einnahmequellen empfehlen zu können. Ich fange an:
1.) Die Blinden sollten endlich wieder von der Gebührenbefreiung ausgenommen werden, sie können sich ja theoretisch beschreiben lassen, was sie nicht sehen können oder durch eine theoretisch denkbare nur praktisch noch nicht verfügbare Methode sich ihr Augenlicht medizinisch wiederherstellen lassen ("geringer technischer Aufwand")
2.) Jeder Bürger hat ab sofort eine genaue Route seines Weges zur Arbeit und sonstiger Spaziergänge bei der GEZ einzureichen und sollten diese Wege an einem Fernsehgeschäft vorbeiführen, werden anteilig Gebühren veranschlagt, da der Bürger durch einen Blick ins Schaufenster ja so unrechtmäßigerweise vom Programm der Öffentlich-Rechtlichen parasitieren könnte.
3.) Ferngläser sind ab sofort gebührenpflichtig, da man damit ja theoretisch beim Nachbarn gegenüber "mitsehen" kann und dieser Genuß muß auch bezahlt werden.
4.) Fernsehzeitungen enthalten, haltet Euch fest, ab und zu Bilder von TV-Sendungen und ermöglichen damit also einen zumindest teilweisen Empfang von Rundfunksendungen, was also auch zumindest teilweise bezahlt werden sollte (die GEZ verwendet dann eigene Mittel, genug sind sicher da, um zu ermitteln, einen wie großen Prozentsatz die Bilder von den eigentlichen Sendungen ausmachen und berechnen diese dann entsprechend, da kommt ganz schnell mal 0,1 Cent zusammen und der wird aber sowas von bezahlt). Eigentlich aber sollten TV-Zeitschriften vollständig gebührenpflichtig sein, denn schließlich kann man sich mit geringem technischen Aufwand alle TV-Zeitschriften am Markt kaufen, alle Bilder ausschneiden und an die Wand kleben und schnell dran vorbeilaufen und schon hat man ggf. einen zumindest teilweisen "Empfang".

Mittwoch, Oktober 04, 2006

Unfaßbar!!! die Zweite

Das hier ist die Titelseite eines christlich-fundamentalistischen Internetauftrittes (kein Fake):

Was kann man dazu noch sagen? Mir fällt nichts mehr ein...also...nee...einfach sprachlos.....

10 Gründe, warum Religion wie Pornographie ist

Die sind so gut, daß ich sie einfach klauen mußte!

10. Es gab sie während der gesamten Menschheitsgeschichte und in allen Kulturen.
9. Sie macht sich ganz natürliche, sogar nutzbringende Impulse zunutze
8. Ihre Tugenden sind umstritten, ihre Fürsprecher fanatisch.
7. Die Leute lieben sie, können aber keinen rationalen Grund dafür angeben.
6. Versachlicht und erniedrigt Frauen, obwohl sie sie anbetet.
5. Man hat das Bedürfnis, sich zu waschen, nachdem man einem ihrer Betreiber die Hand geschüttelt hat.
4. Die Kostüme sind skandalös, die Darbietungen albern und die Handlung unglaubwürdig
3. Es ist nichts schlimmes dabei, Freude daran zu haben, aber auch nichts, auf das man stolz sein könnte.
2. Sie ist keine gute Basis für Politik, Regierung oder internationale Beziehungen
1. Ihre Hauptdarsteller sind der totale Fake!

Text: PZ Myers (von pharyngula)
Übersetzung von mir

Montag, Oktober 02, 2006

Unfaßbar!!!

Eine absolute Frech- und Dummheit fand ich bei "factum online", einer Art Christen-Fanzine, das sich selbst "Das Magazin zum besseren Verständnis unserer Zeit" nennt und sich besser "Das Magazin zur schamlosen Verarsche derer, die so blöd sind, es zu kaufen" nennen sollte.

In dem Artikel wird eine Arbeit eines Max-Planck-Instituts beschrieben, das eine transmembranäre Domäne (HAMP) eines Bakterienproteins analysiert hatte und das molekulare Bewegungsmuster der Proteindomänen mit dem Ineinandergreifen von Zahnradzähnen verglich.
Dies griff das Genie von factum auf und entblödete sich nicht, mit dreistem Überzeugungston zu verkünden, daß dies ja nun eindeutig ein "weiterer" (!!) "Beleg"(!!!) für IDiotie sei. Diese Schlußfolgerung läßt hingegen echte Schlüsse zu:
1.) Der Autor denkt, daß die Tatsache, daß ein Biologe, der seine Entdeckung zur besseren Verdeutlichung mit einem technischen Bauteil vergleicht, bedeutet, daß die hilfsweise herangezogene Ähnlichkeit zwischen Natur und (menschlicher) Technik auf einen intelligenten Designer schließen läßt, der überall in der Natur Zahnrädchen eingebaut hat, damit es auch alles gut läuft.
2.) Der Autor ist ein Idiot.
3.) Vermutlich muß in allen factum-Artikeln zu Bio- und Lebenswissenschaften drinstehen, daß die beschriebenen Erkenntnisse ein "weiterer Beleg" für IDiotie sind, um dem Leser, dem man zuvor von echter Wissenschaft berichtete, fälschlicherweise zu suggerieren, daß diese Erkenntnisse mit IDiotie zu erklären oder dadurch begründet seien.
3.) factum ist ekelhaftes Produkt und ein Organ der Niedertracht, es ist falsch, es zu lesen.

Donnerstag, September 28, 2006

Deutschland, einig Raucherland!

Und die Tabakkonzerne (inkl. Lobby) singen ein Lied dazu, denn sie haben es mal wieder geschafft, den schwächlichen, butterweichen ja auf seine unentschlossen tastende Weise geradezu unschuldig anmutenden Versuch seitens einiger Politiker, den Schutz normaler Menschen (aka Nichtraucher) endlich zu verbessern bzw. überhaupt mal zu etablieren, im Keim zu ersticken und durch zahlreiche und großzügige Sonderregelungen und Ausnahmen a priori, also lange vor einer eigentlichen Umsetzung, ad absurdum zu führen. Da kommt mir das kalte Kotzen, wirklich, das macht mich so wütend, daß ich schreien könnte!!!
Von einem absoluten Rauchverbot in allen öffentlichen und allgemeinen Gebäuden, einschließlich Restaurants, Bars etc., wie es in richtigen Ländern (Belgien, Niederlande, Portugal, Schottland, Schweden, Irland, Italien) schon lange Usus ist, ist man nun wieder weit entfernt, unter tatkräftiger Mithilfe der Tabakkonzerne. Es wird jetzt in der Größenordnung "vielleicht ein Nichtrauchereckchen in Gaststätten, die größer sind, als 75 qm" rumgeeiert, was gleichbedeutend mit keinem Schutz für die Normalen ist. Ich verstehe nicht, wieso da so wenig von EU-Seite kommt. Die sind doch sonst im Druck machen und Verklagen ganz groß, warum hierbei nicht? Auch die Lobby? Hat der zuständige Kommissar vielleicht zufällig ein neues Äuteken "gefunden", oder eine Reise nach Marlboro-Country mit 20 Luxusnutten "gewonnen", ja?! Klar, dann hat man anderes zu tun, als seine Pflicht, das sehe ich wohl ein.
Einziger Hoffnungsschimmer sind derzeit zwei Frauen aus den absoluten Antiparteien: C-Partei und Öko-Fuzzis. Frau Reiche (CDU) reicht das nutzlose Gemahne nicht mehr und will Taten sehen und Frau Höhn (Grüne) höhnt über das "Einknicken" der Koalition vor der Tabaklobby. Ist beides gut und richtig, bringt aber sicher wieder nichts! Es ist ein Elend mit diesem Land und wenn sich das nicht ändert, werde ich von hier verschwinden!
Was ich gerne wüßte, bis es soweit ist: darf man sich gegen "zugeraucht werden" verteidigen, indem man dem Raucher Insektenspray in die Fresse sprüht? Theoretisch ist Rauchen ja vorsätzliche Körperverletzung an einem Passivraucher und das ist ein notwehrfähiger Tatbestand, oder? Auf die Schnauze hauen ginge auch, wenn man keinen Spray einstecken hat...
Hier und hier noch einige Informationen. U.a. der Todesstoß für das Trash-Argument der Raucher, sie würden sich mit ihren 14 Mrd. Euro Tabaksteuer ihre Scheißsucht selber finanzieren. Gegen die geschätzten 40 Mrd. die diese Unsitte an Kosten verursacht, sieht das etwas mickrig aus, oder?

Mittwoch, September 27, 2006

Jetzt schlägt's 13!!

Willkommen in Kuschland, Landkreis Rückgratloshausen! Wie erbärmlich und hündisch ist das, was gerade in Berlin passiert? Damit hat man das Haupt endgültig vor den islamischen Fundamentalisten gesenkt und streckt sogar noch vor jeder Ankündigung eines Konfliktes, lediglich aufgrund theoretischer Bedenken des LKAs, die Waffen und verrät damit die Werte der freiheitlichen und demokratischen Gesellschaft.
Erstaunlich einhellig und knüppeldick kommt von allen (!) Seiten die verdiente Kritik an der Maßnahme, was die Urheber des Skandals auch noch dazu veranlaßt, ihre unglaubliche Position zu verteidigen! Absolut zum Kotzen! Dabei wird keineswegs nur Mohammed in der besagten Inszenierung angegriffen, sondern alle größten Weltreligionen, womit es sich dabei keineswegs um Islamkritik (so verdient sie definitiv wäre) sondern um eine Absage an die Religion selbst handelt. Dies ist das Recht eines jeden und erst recht das Recht der Kunst, wenn nicht ihre Pflicht. Ich hoffe, daß es zu ähnlichen Solidaritätsgesten kommt, wie beim Karikaturenstreit und daß daher andere Opernhäuser anbieten, den Idomeneo in der aktuellen Inszensierung zu spielen und daß möglichst viele Muslime, die gemäßigt und Verfechter der Kunstfreiheit sind, zu der Vorstellung gehen. Ich hoffe ferner, daß Frau Harms, die kriecherisch-feige Intendantin der Frankfurter Oper wegen Ungeeignetheit gefeuert und vom Arbeitsamt an eine Stelle vermittelt wird, die garantiert nicht von fundamentalistischen Arschlöchern beanstandet wird: Putzfrau in der Moschee.

Als ein Zeichen nun an dieser Stelle ein Comic-Strip, der nicht nur Mohammed, sondern auch Jesus darstellt und die idiotische Glaubensinhalte der beiden Religionen zur Entstehung der Welt und des Lebens karikiert:
























Nachtrag am 19.12.2006:
Idomeneo wird nun doch wieder aufgeführt und, oh Wunder, kein Turbanträger warf eine Bombe in den Saal, keine berittenen Wüstenkrieger demonstrierten vor der Tür, keine Hasspredigten, keine Sprengrucksäcke... wer hätte das gedacht?!?
Natürlich konnte man es sich nicht verkneifen, die Operngäste vorher gründlichst und zeitaufwendig zu durchsuchen, vielleicht hätte sonst einer der muslimischen Geistlichen ja eine Scud-Rakete oder ein Skimitar unter dem Kaftan geschmuggelt. Dem allgemeinen Sich-Selber-auf die-Schulter-Klopfen möchte ich entgegenhalten, daß es sich bei der Wiederaufnahme der Aufführung nicht um einen gloriosen Akt des Mutes und des Trotzes gegen die Feinde der Kunst- und Meinungsfreiheit handelt, phantomhaft, wie sie sind, sondern lediglich um eine teilweise (denn Gefilztwerden vor der Oper ist natürlich immer noch jämmerlich) Rückkehr zur Normalität - Selbstbeweihräucherung ist daher nicht angebracht, eher peinlich berührt zu sein dafür, daß das so lange gedauert hat.

Dienstag, September 26, 2006

Neues vom Hoff...


Unsere gute alte hot cup of Hoffie hat offenbar höhere Ambitionen. Er möchte seinen ohnehin ausauslöschbar tiefen Eintrag im Buch der großen Mimen, den er sich zurecht mit den mächtigen Herren Knight und Buchanon errang, offenbar endgültig verewigen, indem er nun endlich die großen Bühnen erobert und Shakespeare spielt. Kein Witz! Und wenn er dann mit seiner 80er-Jahre-Lederjoppe, der krassen Minipli-Frisur und der obergeilen, riesigen Tropfen-Pornosonnenbrille und dann wahrscheinlich bereits mit schwerer Schlagseite (der Suff!) aufläuft und sagt: "Heeeeeeeeellooooooo Ladies!! Two beer....or not two beer.....hähähä" und hinfällt, sich einnäßt und einschläft, dann ist das eben ganz großes Theater!
Unschön aber und auch nicht ganz gemäß der Glashaus-Steine-Regel hingegen ist, daß unser Hoff, der selber soviel Botox im Gesicht hat, daß ab und zu Amazonas-Indianer vorbeikommen und ihre Pfeilspitzen hineinstechen, jetzt ausgerechnet den ollen Clint dranhängen muß, dem man es weiß Gott nicht ansieht, daß er irgendwas an seinem Aussehen (s. rechts) getan hätte (außer mit der ebenso welken Meryl Streep zu plantschen *würg*).
Aber naja, man soll den Hoff schließlich nicht hasseln also...ich sag ja schon nichts mehr!

Montag, September 25, 2006

Neue Clowns braucht das Land!

Lange hat es gedauert, bis ich meine Drohung wahrgemacht habe, mich hier über "Mode" auszulassen, wobei ich erstens völlig unbedarft davon bin und zweitens diesen Begriff aus reiner Konvention führe, man könnte auch die Langfassung "die unmöglichen und unfaßbar grotesken Anziehsachen der jungen Leute" dazu sagen. Lange ist's her, doch nun bin ich so überladen mit angestautem „What the fuck?!“ (wie der Angelsachse gelegentlich seiner entsetzten Überraschung Ausdruck verleiht), daß es mitgeteilt (und mitgelitten) werden muß. Es soll also über Bekleidungsgewohnheiten sich ereifert werden:
Bei meinen alltäglichen Verrichtungsgängen in der Stadt, aber auch an anderen Stätten, wo man vornehmlich junger Menschen angesichtig werden darf, fiel mir die allgegenwärtige Bizarrerie der Bekleidung auf. Anmerkung: die Besonderheiten der Hip Hops-„Bekleidung“, die weiß Gott einer harschen Geißelung bedürfen, werde ich mir im Rahmen eines eigenen, wohlverdienten Traktates vornehmen.
Weiters setzt sich jetzt offenbar ein „Trend“ durch, der die Betroffenen zwingt, auf jedem (!) Kleidungsstück diese völlig grotesken Malerrollenstreifen aufzutragen. Es sieht aus, als ob jemand mit einer Malerrolle die Hosenbeine oder Ärmel etc. auf uns abgegangen wäre. Ob Rock, Hose oder Jacke – überall sind diese nutzlosen und häßlichen Streifen, die überhaupt und gar keinem Zweck dienen (außer dem, abstoßend zu sein), aufgedruckt, was sogar soweit geht, daß es kaum noch unbesudelte Produkte zu erwerben gibt.
Dann gibt es, vor allem bei einigen Weibchen, diese vollkommen irrwitzigen Beinkleider zu bestaunen, welche eine Unzahl überdimensionierter Taschen, in denen bequem ein Medizinball Platz findet und – noch grotesker – eine titanische Beflaggung, bestehend aus aus den Taschenklappen entspringenden, meterlangen Bändern und Schlaufen, aufweisen. Gerne sind die Beinkleider zu allem Überfluß in das gerne tarnfarbene also camouflierte (?) Stiefelwerk gestopft, zwecks dämlichen Aussehens, wie ich vermute.
Zu den Blödsack-Kopfbedeckungen als nächsten Punkt gesellt sich bei der Damenwelt noch die „Batschkapp“: Ein gerne cordenes, monströs häßliches Ungetüm mit enganliegendem Mützensaum und sackartig aufgeblähtem, darüber festgepapptem Stoffwindbeutel, den viel zu kleinen Mützenschirm zur Seite gedreht, um seinen Zweck zu minimieren. Ich finde es immer wieder sehr ironisch, daß sich die offenbar ausschließlich auf ihr Äußeres bedachten Trägerinnen (gern mit Glitter überall) nicht bewußt sind, daß solche ähem „Hüte“ nicht seeehr hübsch sind.
Es ließe sich endlos fortfahren und man kommt aus dem Kopfschütteln nicht mehr hinaus, aber man gewöhnt sich irgendwie daran, wie an kaputte Clowns in der Fußgängerpassage. Was mich unlängst jedoch wirklich in Ekstase und gleichsam eine Mischung von Entsetzen und Ekel versetzt hat, war mein zufälliger Blick auf die Models einer aktuellen Haute-Couture-Modeschau in Paris. Man muß es selbst gesehen haben, um zu wissen, daß ich gleich beim Versuch Unglaubliches zu beschreiben, das gesehene nur unzulänglich wiedergeben kann. Ich stelle hier eine Vermutung dar, wie es zu einigen der äh, ja, „Bekleidungssituationen“ gekommen sein muß: Zuerst wurde eine Stoffsammlung erstellt, darunter ein, zwei Teile aus dem Erste Hilfe Container (so Cord und olles, speckiges Leder), ordentlich Tüll, Spitze, Jummi, Plaste, und Klarsichtfolie. Das alles kommt in einen Industriemixer, dazu ne Handvoll so Metallglitzertand und ne halbe Tube von dieser Glitterschmiere und wird ordentlich durchgedreht. Zum Schluß kommt ein viertel Liter Tapetenkleister dazu und es wird wieder korrekt gerührt. Das Model ist inzwischen nackert und steht, mit Teigschüsseln vor den Möpsen, vor einem Industrieventilator auf einer Drehscheibe. Wenn die Stoff-Leim-Mischung fertig ist, schaltet ein „Designer“ den Ventilator und die Drehscheibe an und wirft händchenweise die Mischung in den Luftstrom. Das Zeug klatscht auf das Model, pappt fest und die Prozedur wird solange fortgeführt, bis die Perle eingekleidet ist (die Dauer richtet sich nach Jahreszeit, im Winter braucht man ja was mehr, gelle?). Am Ende nimmt sie die Teigschüsseln ab, weil die Frauen ja immer barbusig auf den Modenschauen rumlaufen (warum, weiß man nicht, aber ich warte immer darauf, daß solche Plünnen dann auch Omma Bölke von nebenan mal trägt) und gut is’.
Und nun stellt sich doch die Frage: wer, welches kranke und kaputte Hirn denkt sich so was aus? Hier meine Theorie: es gibt eine Verschwörung der Kleidermacher (oder Modeschöpfer, wie die Herren bzw. Männeken genannt werden möchten). Jedes Jahr treffen sie sich bei einem von denen daheim, um neue Ideen für die „créative Collection“ (französisch auszusprechen, si vous voulez) zu erarbeiten, so die offizielle Bezeichnung. Entwürdigung, Demütigung und Preisgabe der Lächerlichkeit einem jeden Fashion-Zombie (Euphemismus: Modebewußte) ist der eigentliche Zweck der diabolischen Konvention. Das sieht in der Praxis so aus: Die Kleidermacher treffen sich also, saufen sich die Hucke voll, hauen sich Speed, Pilze, Crack, LSD und Koks rein, bis die Lampe brennt und onanieren gemeinschaftlich, wobei laut abwechslend Free Jazz, Edith Piaff und die Egerländer Arschgesichter gespielt werden. Dabei kommen Ihnen dann Ideen für neue Modetrends, die sie aufschreiben und sammeln. Wenn sie wieder klar sind, suchen sie von den gesammelten Vorschlägen die abartigst durchgeknalltesten, absolut bescheuertsten, irrwitzigsten und definitiv am meisten an den Sackhaaren herbeigezogenen aus, machen sich vor Vorfreude erst mal naß vor Lachen und zwingen dann die indischen Kinder und sonstigen Lakeien, die Scheiße zusammenzunähen.
Man mag sich mal gefragt haben, warum die Jungs immer nur in schlichten schwarzen Anzügen auftreten? Die lachen über ihre Opfer! Die lachen sich tot in ihren Villen, wenn sie im Fernsehen die ganzen Opfer sehen, die Unsummen für diese Malerrollenbuchsen oder ähnliche Narrentracht verprassen und auch noch denken, sie sähen nicht bekackt damit aus. Und ich kann es verstehen, wenn ich schwul, irre, narzissitisch und bis zum Gehtnichtmehr gelangweilt und "jaded" wäre, wäre ich auch Kleidermacher!

Samstag, September 23, 2006

Über Musik reden - aus alt mach immer noch aktuell

Anmerkung: der folgende ist einer meiner älteren Texte, der aber nichts an Aktualität und Bedeutung eingebüßt hat und daher gut geeignet ist, eine Traktatserie über Musik einzuleiten, über deren Regelmäßigkeit und Erscheinungstermine mir natürlich leider nichts bekannt ist!

Was brachte das Nachdenken des Tages? Gedanken über Musik. Über Musik sprechen. Viele können das nicht. Das ist so, weil sich viele gar nicht mit Musik auseinandersetzen und nichts darüber zu sagen vermögen. Zahlreiche Dialoge, die ich mit Menschen führe, beginnen so: „Was hörst Du für Musik?“ „Ich hör’ alles!“ Diese Antwort ist so falsch und fad, wie sie unreflektiert und aus einer profunden Gleichgültigkeit gegenüber der Musik, der wahren Musik, der, die auch Kunst ist, geboren ist. Niemand hört alles, das ist unmöglich. Wenn man mir sagt, man höre alles, so bedeutet das, daß diese Person alles hört, was das Radio, diese Geißel unter den Medien, dem wehrlosen Hörer aufoktroyiert. Und das wiederum ist gleichbedeutend mit „Musik“ aus den Charts: schlichter, unaufregender, zahmer, gefälliger, stumpfer, uninspirierter und vor allem massenkompatibler Popmusik (bis auf extrem wenige Ausnahmen). Die Person will mir also sagen, sie höre alle Arten von Popmusik, unterschlagend, daß es nur eine Art gibt. Jedesmal frage ich eine solche Person dann, wie sie denn z.B. Death Metal finde oder Bach. Naja, heißt es dann, so etwas höre sie denn doch nicht. „Und wie steht es mit Opern, Doom oder Madrigalen?“ frage ich dann weiter. „Nee, das auch nicht!“ bekomme ich stets zur Antwort. Dieses Wechselspiel setzt sich fort, bis die Person einsieht, daß sie mitnichten alles hört, sondern fast nichts.

Wie kann das sein? Auch die Klärung der Frage nach dem Stellenwert der Musik in den Leben meiner Gesprächspartner gestaltet sich tückenreich. Zunächst heißt es, daß also ja nun die Musik sehr wichtig sei und es ohne gar nicht ginge. Bald aber stellt sich dann heraus, daß diese sogenannte Musik nur als Berieselung bei möglichst banalen Tätigkeiten (zu denen ich auch das Auf- und Niederhüpfen in einem Tanzlokal bzw. Diskothek rechne) zur Geltung kommt, kaum jemand aber auf die Idee käme, sich hinzusetzen und eine CD von Anfang bis Ende der Musik wegen zu hören. Das ist schade. Da ist die Beobachtung, daß sich das Angebot dessen, was viele heutezutage Musik zu nennen den Humor haben, leidlich mit der Erwartungshaltung des Großteils der Konsumenten deckt, geradezu trivial. Man will keine Musik, man verlangt rhythmisiertes und hochgradig artifizielles Computergetöse und hegt ja nachgerade Mißtrauen gegen richtige Instrumente. Das Wort Musik ist vielen nur noch eine Worthülse aus Konvention und Bequemlichkeit, bezeichnet aber keineswegs dieses Zeugs, dem solche Personen zuhören. Ich stelle mir dann immer vor, daß ich, wenn ich sechzig bin, neben einem Knaben mit seinem Vater im Museum vor einer Gitarre oder einem Klavier stehe und der Bub fragt, was das sei. Der Vater überlegt, schlägt im Prospekt nach und belehrt den Jungen. Dieser ist dann ganz erstaunt, daß man darauf Musik machen kann.

Es ist einfach so, daß ich es obszön finde, das gleiche Wort – Musik – für bspw. einen Nocturne von Chopin aber auch dieses jämmerliche Geschrammel aus den Tanzpalästen zu verwenden. Statt darüber zu beratschlagen, mit welchem neuen Wort man den Zustand „nicht mehr durstig“ bezeichnen könnte, sollten die Duden-Honks lieber darüber nachdenken, wie man die Musik vor dem In-einen-Topf-mit-Geräuschabfall-geworfen-Werden bewahren kann. Das wäre doch mal was.

Mittwoch, September 20, 2006

Ich schäme mich

für meine herablassend-mitleidige und v.a. sich in der eigenen vermeintlichen Sicherheit suhlende Position, die ich gegenüber der Kreationismusdebatte in den USA eingenommen hatte und ich schäme mich für Deutschland, ein Land, dessen "Spitzen"-Politiker es gern als Bildungs- und Wissenschaftsstandort hochjubeln und in dem es, wie ich gestern zu meinem grenzenlosen Entsetzen erfahren mußte, vollkommen legal und gängige Praxis ist, im Biologieunterricht neben der Evolutionstheorie den Schöpfungsmythos und IDiotie als völlig gleichberechtigte Alternativen für die Entstehung des Lebens zu verkaufen und damit die Opfer (hier: Schüler) ins geistige Mittelalter zurückzulügen, denn natürlich vertreten die "Lehrer", die freiwillig von diesen "Alternativen" sprechen, auch die entsprechende Position und lassen die Schüler nur allzudeutlich wissen, was sie für die richtige Erklärung halten!!!
Als Beispiel für eine solche fassungslos machende Katastrophe wurde die private August-Hermann-Francke-Schule in Gießen genannt, die in ihren Leitzielen ganz offen durchblicken läßt, was ihr eigentliches Ansinnen ist und das ist sicher nicht Bildung sondern Dogmatisierung. Es wird mit der üblichen Floskel der IDioten operiert, daß nämlich die
"kritische Auseinandersetzung mit Weltbildern, Denk- und Werte-systemen und deren Konsequenzen im pluralistischen Meinungsspektrum unserer Gesellschaft"
gefördert werde, was schlicht Phrasendeutsch ist, für: "Wir stellen alle Errungenschaften und Werte der aufgeklärten Gesellschaft unter Berufung auf die Bibel in Frage. Darunter: Gleichberechtigung, Emanzipation, Religionskritik und - freiheit und Evolutionstheorie." Lehrer dieser Anstalt (im schlechtesten Sinne) sprachen offen darüber, wie sie im Biologieunterricht den Schöpfungsmumpitz behandeln, Schüler berichteten, daß ihnen die Position des Lehrers recht einseitig und eindeutig voreingenommen vorgekommen sei, empörte Eltern, die ihre Kinder aus diesem Irrenhaus gerettet hatten, fürchteten schwere Schäden für die naturwissenschaftliche Bildung und Konkurrenzfähigkeit (Zentralabitur!) der dortigen Opfer/Schüler.
In den USA - und ich erkenne mich selbst kaum wieder, daß ich ausgerechnet dieses Land an dieser Stelle als Vorbild nennen muß - würde sich ein Lehrer, der so etwas sagt und tut, strafbar (!) machen! Nach einem langwierigen Prozess ist dort erneut und unmißverständlich klargestellt worden, daß Kreationismus und IDiotie, die im Verlaufe des Prozesses nocheinmal ganz zweifellos als dessen verkommener Ableger erkannt wurde, nichts im Unterricht und der Bildung Heranwachsender zu suchen haben und daß es verfassungswidrig ist, in einem sekularen Land die naturwissenschaftliche Erziehung von Schülern mit religiösem Mumpitz zu verseuchen! Nicht so in Deutschland. Auf die entsprechende Anfrage beim Land Hessen, erhielt man eine lapidare Antwort, in etwa: "ist doch bekannt, was die da machen, die Eltern brauchen ihre Kinder ja nicht hinzuschicken. Was wollt Ihr von uns? Ist das etwa unsere Sache, die Lehrpläne zu kontrollieren?" Im Bericht lautete das Fazit sinngemäß: "Wenn eine Privatschule erstmal zugelassen ist, wird sie nicht weiter kontrolliert und kann eigentlich machen, was sie will."
HALLO?!?!?!? Ich wette, man wäre etwas aufgeregter im schwarzen Koch-Hessen, wenn der Geschichtslehrer in dieser Anstalt von der Ausschwitzlüge anfangen würde und das in den Medien erscheinen würde, dann wäre es sicher nicht mehr ganz so (l)egal, was die Privatschule da treibt. Aber etwas so unwichtiges und bei einer mit "C" beginnenden Partei vielleicht gar nicht so ungern gesehenes, wie die Gefährdung des wissenschaftlichen Bildungsstandards und damit Kritik- und Diskursfähigkeit der Bevölkerung durch religiösen Fundamentalismus, lockt natürlich keinen Hund hinter dem Ofen vor. Was dahinter steckt, läßt sich gut mit einem Zitat P. Kitchers aus der ZEIT, Ausgabe 38, 2006, S.43 wiedergeben: "Schließlich haben schon frühzeitliche Gesellschaften festgestellt, daß sich durch Verweis auf ein allwissendes Wesen, das über unsere Handlungen richtet, Gesetzestreue hervorragend durchsetzen läßt." Und hier offenbart sich der menschenverachtende Zynismus, den man annehmen muß, wenn man sich so etwas vergegenwärtigt: es ist schon in Ordnung, daß Schüler, Schutzbefohlene (Schutz auch vor Dogmen und geistiger Verletzung!) absichtlich und wissentlich in ihrer Bildung und geistigen Unabhängigkeit behindert werden, wenn sie nachher dann eine C-Partei wählen, parieren und die Schnauze halten!
Also stehen wir am Ende schlechter da, als die Amerikaner. Was für ein Skandal! Dort gibt es wenigstens eine Debatte (die es zugegebenermaßen natürlich nicht geben dürfte, weil es keine wissenschaftliche Alternative und damit Gegenposition zur Evolutionstheorie gibt), dort gibt es wortgewaltige Intellektuelle, Wissenschaftler und Blogger, die die ID-Bewegung jeden Tag bekämpfen, dort wurde gegen die gleichberechtigte Behandlung von ID und Evolution im Unterricht erbittert und erfolgreich gestritten (s.o.) und ID ist in diesem Prozess mit Pauken und Trompeten untergegangen. Und was ist hier? Nichts! Natürlich nimmt kein seriöser deutscher Biologe IDiotie auch nur ansatzweise ernst, meist wird dieses Thema einfach ignoriert, aber wo ist der lautstarke Widerstand gegen solche Barbarei wie in Hessen?! Wieso darf es sowas geben?!?
Der Gipfel der Ironie ist übrigens, daß selbst die nicht gerade fortschrittliche und wissenschaftsgeneigte katholische Kirche nicht und nicht einmal ihre erzkonservativen Vertreter wie Herr Schönborn den Kreationismus befürworten, ihn gar als "ganz und gar unsinnig" bezeichnen, mithin belegen, daß die Lehre eines solchen abartigen Quatsches weit über die Forderungen selbst der Kirche hinausgehen und von dieser nicht nur nicht gestützt sondern sogar abgelehnt wird. Dies aber ist dann das sicherste und unwiderlegbare Kennzeichen des Fundamentalismus. Und man kann geteilter Meinung darüber sein, ob Religion (und dann auch nur im gleichnamigen, fakultativen Fach) in der Schule etwas zu suchen hat, aber Fundamentalismus muß jeder vernünftige und verantwortungsbewußte Mensch in jeder Form und an jedem Ort voller Abscheu ablehnen!
Dieser Eintrag bezieht sich nur auf den ersten von mehreren Berichten des gestrigen Themenschwerpunktes bei arte, mehr konnte ich nicht auf einmal ertragen. Die weiteren Beiträge werde ich noch ansehen und dann hier besprechen, wenn ich noch kann. Aber für heute bin ich erstmal am Ende....

P.S.: Hier noch ein Nachtrag: Der Spiegel ließ sich auch darüber aus....

Nachtrag vom 22.9.2006:
- Offenbar hat den radikalen Fundis der arte-Beitrag überhaupt nicht gefallen... meine Betroffenheit darüber hält sich allerdings in überschaubaren Grenzen. Einer der Geiferer sagte:
"Es kann doch nicht sein, dass wir mit unseren Rundfunkgebühren Beleidigungen an Christen mitfinanzieren.“
Da mußte ich dann doch kurz schmunzeln, denn wieviele gottgefällige Volksmutanten-Sendungen und verdammte, stundenlange (!!!!) Papst-Besuch-Übertragungen muß man bitte von seinen Rundfunkgebühren zahlen??! Und außerdem zahle ich auch Herrn Meier, der in seinem Unterricht an einer staatlichen Schule Schöpfungslüge unterrichtet hat, sein Gehalt (nicht, daß ich eine Wahl hätte).
- Danke an arte!!! Es ist zwar traurig, daß es erst so eines Filmes bedurfte, um die feinen Damen und Herren der C-Partei, denen jetzt offenbar gehörig der Wind um die Ohren pfeift, zur Tat zu bewegen, aber besser so als gar nicht, denn: es tut sich was! Die SPD hat massiv protestiert und in der staatlichen Liebig-Schule ist mit dem Wahnsinn sofort Schluß gemacht worden: dem Lehrer wurde verboten, im Biologieunterricht die Schöpfungslüge zu verbreiten.

Nachtrag vom 24.11.2006:
Mein lieber Mann! Dre durch den arte-Bericht aufgedeckte Skandal, die Tatsache, daß an mindestens zwei hessischen Schulen Kreationismus im Biologieunterricht gelehrt wurde, wird nun sogar in nature diskutiert. Auch Frau Wolfs unsägliche, peinliche Einlassung dazu ist nature nicht verborgen geblieben. Dort heißt es (Nature 444, 406-407 (23 November 2006) | doi:10.1038/444406a; Published online 22 November 2006):
Last month, for example, it emerged that creationism is being taught at two schools in the German state of Hesse. The incident, albeit minor, has provoked debate in the country. The Christian view of creation should at least be discussed in science classes, argues Karin Wolf, Hesse's Christian Democrat education minister. But the Association of German Biologists warns of the dangers of blurring the division between science and religion.
Hmm, wie gehabt, ich schäme mich. Nun auch für Frau Wolf, deren Schwachsinnigen-Partei ich natürlich nicht gewählt habe, die aber so laut quakt, daß man auch außerhalb Deutschlands über uns lacht.

Montag, September 18, 2006

Read the fucking manual!!!

Die Bibel ist nicht sehr spaßig. Schwülstiges Geschwafel, Stilblüten, grausiger Schreibstil... aber was kann man sonst tun, wenn man sich über die wichtigen Dinge des Lebens und danach informieren möchte? Man steuert die Homepage des Jahrs der Bibel an und kann dort, populär, kindgerecht und fütterfertig aufbereitet den ganzen Kokolores wiederfinden. Am rührendsten sind die im Brustton der Überzeugung vorgetragenen Erkenntnisse über das jüngste Gericht und was nach dem Tod so alles kommt, inklusive Hölle, versteht sich. So heißt es dort:

Wenn ein Mensch stirbt, trennt sich sein Geist von seinem Leib. Was geschieht mit dem Geist? Es ist keineswegs so, dass er dann Gott gegenübersteht und eine Möglichkeit hat, sich zu rechtfertigen. Man wird weder vor Petrus noch vor dem Herrn Jesus stehen und nicht gefragt werden, ob und weshalb man in den Himmel hinein möchte. Nein, man schlägt seine Augen auf und befindet sich in Feuerqualen, denn so hat es Jesus selbst beschrieben, in Lukas 16,23.
Aha. Also all meine kleinen geheimen Vorstellungen, daß ich mit Petrus oder dem J-Man, der an der Himmelspforte auf mich wartet, um meine Zukunft schachern könne, sind somit zerschlagen. Verdammt. Es geht weiter:
Mit dem Tod verliert der Mensch alle Selbstkontrolle, hat keine Macht mehr, er kann sich nicht wehren und ist anderen Mächten ausgeliefert. Deshalb hat man wahrscheinlich solche Angst vor dem Tod.
Entweder deswegen, oder weil man nach dem Tod für den Rest seines Lebens tot ist. Das kann einen auch schon mal beunruhigen, sowas. Die "anderen Mächte" dürften übrigens diese hier
sein.
[...] Die Seele des natürlichen Menschen wird nach dem Tod wie ein gestellter Verbrecher festgenommen und ins Gefängnis geworfen (1. Petrus 3,18). Das ist aber nur ein Übergangsgefängnis zur Aufbewahrung bis zum eigentlichen Gerichtstag (2. Petrus 2,9).
Das stimmt. Bis vor kurzem wurden diese Seelen in Guantanamo gelagert, aber da hat Dabbelju ja jetzt seine "illegalen Kämpfer" und Gott & Co. mußten mit ihrem Prüll woanders hin. Ist hier nicht noch frei?
Egal, kommen wir mal zum Eingemachten, zum Gerichtstag selber, der, wie es aussieht, jedem Juristen, der gedrillt wurde, sich streng an die StPO zu halten, die Tränen in die Augen treiben wird, vor allem, weil es leider keine höhere Instanz gibt, wo man gegen Verfahrensfehler (und Menschenrechtsverletzungen) intervenieren könnte.
Den eigentlichen Gerichtstag finden wir in der Bibel in Offenbarung 20,11-15. Dort findet am Großen Weißen Thron das Gericht statt, von dem uns sowohl unser Gewissen als auch die Bibel Zeugnis geben. Auch dieses Gericht ist kein Untersuchungsgericht, keine Verhandlung, keine Zeugenanhörung. Es sind keine Rechtsanwälte und keine Augenzeugen und keine Schöffen nötig. Gott weiß alles, alle unsere Taten liegen aufgedeckt vor ihm aufgezeichnet in Büchern.

Ist das nicht geil? Es ist ein Gericht, aber es gibt keine Anklage, keine Verteidiung, keine Rechte (außer Schnauze halten), keine Beweise, nur einen pedantischen Chauvi-Richter, der seiner Allmacht wohl doch nicht so ganz traut - er weiß und kann zwar alles, hat aber lieber trotzdem alles noch mal aufgeschrieben, man wird ja nicht jünger, nich' wahr?

Dann wird Gericht gehalten über alle Taten aller Menschen. Diese Taten entspringen ihren Gedanken, Wünschen, ihrem Herzen, ihrem Charakter. Alles ist aufgedeckt vor Gott. Doch nie hat ein Mensch seinen dunklen Charakter so im Griff gehabt, dass er nur gute Taten begangen hat. Gott ist zwar auch der Herzenskenner, und dennoch braucht er nur entsprechend der Taten zu richten (Offb 20,13).
Aha. Unschuld von vorneherein ausgeschlossen, weil das verdorbene Mensch sowieso ein Sünder ist. Das weiß der Richter natürlich aber gem. StPO, die es offenbar wohl doch gibt, "braucht" (sic!) er sich nicht daran zu halten. Da drängt sich einem doch die Frage auf, wer denn bei den Jungs da zu sagen hat, naja, ist aber nicht so wichtig, denn

Deine Taten erzählen deine Geschichte: die Geschichte deiner Gedanken, deiner Herzenswünsche, deiner Lebensziele, wofür du gelebt hat, die Geschichte deiner Liebe oder deines Egoismus, deines Hasses, deines Stolzes und deiner Lust. Sind deine Taten kostbares Gold, das dem Gericht des heiligen, gerechten Gottes standhalten wird? Jeder Mensch wird, wie die Bibel sagt, "entsprechend seiner Taten" gerichtet - das heißt auch entsprechend der Taten, die er hätte tun sollen und nicht getan hat. Das ist genug, um jeden Menschen gerecht verurteilen zu können. Wer wird bestehen können, wenn er mit allen seinen Taten vor einem heiligen Gott steht, der Sünde nicht tolerieren wird? Jeder wird das bekommen, was er verdient.
Und wieder: ein Freispruch ist a priori nicht vorgesehen, es ist immer genug zusammengekommen, um jeden "verurteilen" zu können. Ich stelle mir gerade vor, wie z.B. ein 5-jähriger, der bei einem Unfall starb, vom 'Richter' gefragt wird: "Soso Kevin, und was war bitte, damals '86 als Du auf dem Kindergeburtstag von Melvin-Kelvin Horstmannskötter noch einen Negerkuß gegessen hast, obwohl Du schon satt warst?!?! Hmmmm?" Dann zu den Dämonen in Gerichtsdieneruniform: "Schafft mit dieses Monstrum aus den Augen! Hölle für immer wegen Todsünde (§ 666 Unmäßigkeit)!"

Der Richter bei diesem Gericht ist Jesus Christus - ihm ist das ganze Gericht übergeben (Johannes 5,22). Wenn er Gericht hält, wird vor der ganzen Schöpfung sein göttlicher Charakter verkündet werden, zu seiner Ehre: seine Heiligkeit, seine Gerechtigkeit, seine Macht und sein Zorn. Und seine Ehre wird von jedem einzelnen Menschen bestätigt werden: Zwar hat niemand die Möglichkeit, etwas zu seiner Entschuldigung vorzubringen, aber dennoch wird jeder Mensch drei Worte sagen: seine Knie werden sich beugen - freiwillig oder unfreiwillig - und seine Lippen werden sich öffnen und er wird sagen: "Jesus ist Herr!" So steht's geschrieben in Philipper 2,11.
Ein Knaller jagt den nächsten! Besonders apart finde ich diese lapidaren "Zwar hat niemand die Möglichkeit, etwas zu seiner Entschuldigung vorzubringen..."-Sätze. Hey, wieso sollten die Jungs auch besser sein, als die Schauprozesse im MA oder der UdSSR? Naja, wenn man schon keinen Anwalt oder die Möglichkeit der Verteidigung hat, muß man wenigstens auf den Knien rumrutschen und grammatikalisch falsch daherreden - ist auch was wert, das seh' ich ein.

Aber auch die Liebe und Gnade Gottes werden bei diesem Gericht deutlich - denn viele Menschen rettet und verschont er vor diesem Gericht, nämlich diejenigen, die an Jesus Christus glauben, den Sohn Gottes und den Retter der Welt. Für sie hat Jesus Christus das Gericht über die Sünden - das die anderen nun in der Hölle erleiden werden - stellvertretend getragen: Aus Liebe zu seinen Feinden gab Gott seinen Sohn als Versöhnungsopfer (Römer 5,8), damit die, die an ihn glauben, vor dem ewigen Gericht gerettet werden. "Denn der Sohn des Menschen ist nicht gekommen, um bedient zu werden, sondern um zu dienen und sein Leben zu geben als Lösegeld für viele" (Markus 10,45).

Ok, jetzt wird's verworren, bizarr und esoterisch. Also der Richter selbst, der J-Man, hat schon die Strafe, die alle die, die nicht an ihn glauben (bzw. gesündigt haben, was ja laut obigem 'eh alle sind), erwartet, schon mal "ausprobiert" und für...ja was? befunden... jedenfalls müssen die, die an ihn glauben, selber nicht ran, also ans Leiden jetzt. Was ich nicht ganz verstehe: Müßte den 1.) jetzt einer, der nie gesündigt hat, aber auch nicht an den J-Man glaubt, in die Hölle? Und wenn 2.) man an ihn glaubt, kann man dann so viel sündigen, wie es Spaß macht? Wenn 1.) zutrifft, bräuchte der Richter ja seine schlauen Bücher nicht, worin akribisch alle kleinen Sünden aufgelistet werden (spart auch teure Arbeitskräfte und Papier), sondern nur einen Zettel pro Kopf, wo ggf. der "glaubt nicht an J-Man"-Stempel draufgehauen wird und der dann ausreicht, um denjenigen stante pede in den warmen Keller zu kicken. Trifft aber 2.) zu, kann man sich auch die Bücher sparen, denn bei dem Gericht gibt es ja wohl keine abgestuften Urteile so àla: "Der Typ hier glaubt zwar an Big J., hat aber mal heimlich Frau Nolte von gegenüber gepimpert, als seine Frau mit Bello beim Hundefriseur war. Dafür muß er im Himmelschor hinten stehen und seine Harfe darf er nur in fis-Moll spielen, das Arschloch hähähä!!!" Das wäre zwar witzig, aber gehört hat man davon nicht, also ist es egal, wieviel man gesündigt hat, Hauptsache, man glaubt an den J-Man: "Ach Mensch, Fritz, alter Menschenfresser...kommst Du auch vorbei?! Tja, ich sehe hier, Du glaubst an das große J., sieht also gut für Dich aus. Hier ist ein Zahnstocher, Du hast da noch etwas Kind zwischen den Zähnen. Wenn Du fertig bist bitte dritte Tür links, der Aufzug nach oben."

Danach kommt ein längerer Sermon über die Hölle und die unterschiedlichen Berichte darüber. Knapp zusammen gefaßt kann man sagen: schön isses nich! Kühl auch nicht! Und wahrscheinlich gibt es trotz des "Weinens und Zähneknirschens" weder Tempos noch Gebißschutz, so daß man da eher nicht hinwollen würde. Dann kommt ein resignatives: "Wir sehen also, man sollte die Hölle ernstnehmen und fürchten" gefolgt vom unvermeidlich-missionarischen "Laß Dich retten!"-Absatz. Gerettet werden ist natürlich einfach zu haben, denn
Gott bietet diese Rettung ohne Gegenleistung an - aus reiner Gnade.
Ich schätze, deshalb heißt es auch "lieber" Gott und nicht Wucherer-Gott oder Not-Ausnutzer-Gott, richtig? Dachte ich doch.
Wer an den Herrn Jesus glaubt - an den Jesus, der das Gericht Gottes gepredigt und das Gericht Gottes erlitten hat -, hat ewiges Leben, ohne es verdient zu haben.
Selbstverständlich ohne es verdient zu haben. Das Mensch ist unwürdig und klein und dumm und sündig und eigentlich würde man es als Fehlkonstruktion bezeichnen, wenn es nicht ein mißglücktes Schulprojekt von...naja...IHM halt und er nicht so schrecklich pingelig mit Kritik wäre.
Fest steht jedoch:
Niemand ist von Natur aus gläubig und errettet, sondern wer vor der Hölle errettet werden will, muss gläubig werden und dadurch neues, ewiges Leben bekommen, durch eine neue Geburt (Johannes 3,3.5). Dann wird er über seine Sünden Reue und Buße empfinden und ein Leben zur Ehre Gottes beginnen.
Aaahh ja! Ich stelle mir das gerade vor, wie man sich dann, nach der Wiedergeburt (wie auch immer das genau funktioniert), bei der Beichte irgendwelche Sünden aus den Fingern saugt, weil man ja auf jeden Fall welche begangen haben muß, auch wenn man's gar nicht hat. Ganz witzig! Die Pfaffen können einem leid tun, denn die Phantasielosen nerven sie dann stundenlang mit dem öden: "Ich habe gesündigt! Neulich spülte ich im Büro nicht meine Tasse aus, sondern ließ sie stehen, so daß ein anderer für meine Sünde am Kreuz sterben...äh ich meine, meine Tasse spülen mußte!" wohingegen die Phantasievollen, angesichts der sicheren Vergebung, in die vollen gehen und etwas erfinden: "Vergib mir, denn ich habe Menschen gegessen. Mit Barbeque-Sauce und ich fand's geil!" Dennoch, das alles ist sehr theoretisch und dem kindlich-bildlich arbeitenden und damit mit der Masse der Angesprochenenassoziierten Verstand nicht intuitiv zugänglich. Welch' Glück, daß die Jahr-der-Bibel-Jungs Meister der hintergründig-subtilen Analogien und Parabeln sind:
Wenn du wählen könntest zwischen 1 Jahr Urlaub auf Hawaii und 1 Jahr Strafarbeitslager in Sibirien, wofür würdest du dich entscheiden? Das ist nicht schwer. Aber nun stell dir vor: du bist auf einem Flughafen und zwei Flüge gehen: einer nach Hawaii, der andere ins Arbeitslager nach Sibirien. Das Flugzeug nach Hawaii ist eine alte Propellermaschine, zuverlässig, aber unbequem und demütigend. Das Flugzeug nach Sibirien ist ein Jumbo-Jet der Swissair, mit netten Stewardessen und allem erdenklichen Komfort. An der Anzeigetafel im Flughafen ist klar ausgeschrieben, wohin welches Flugzeug fliegt. Doch die Leute beachten die Tafel gar nicht und steigen blindlings in das verlockend einladende Luxusflugzeug. Mit dem Strom der Masse gehen die Leute einfach unüberlegt mit, sie folgen ihrem Instinkt und natürlichem Trieb. Einige Flughafenangestellte stehen am Rand und rufen den Leuten zu, dass sie aus der Schlange herauskommen und in das andere Flugzeug einsteigen sollen. (Manche versuchen sie zu überreden, indem sie sagen, nur in dem Propellerflugzeug hätte man einen wirklich angenehmen Flug und dort gebe es auch das bessere Essen.) Einige wenige lassen sich überzeugen und erkennen, dass sie auf dem falschen Weg sind.
Sapperlot noch eins! Diese gerissenen kleinen Teufelchen! Wer jetzt nicht überzeugt ist, dem ist nicht mehr zu helfen bzw. läßt sich vielleicht hiervon bekehren:
Vielleicht findest du es anstößig und bist beleidigt, wenn man dir sagt, dass du auf dem Weg in die Hölle bist.
Ach iwo! Das war mir schon immer klar! Schließlich sind alle coolen Leute da und wie es dort wirklich ist, ist ja auch bekannt. Trotzdem finde ich wieder diese Lapidarheit im Ausdruck einfach geil. Die sind sich echt 100% sicher, daß jeder auf direktem Weg in den fiesen Keller ist (sie natürlich nicht, sie haben einen exclusiven Beratervertrag mit...naja, IHM, halt). Um es noch mal parabolisch zu sagen:
Aber stell dir vor, du hast einen Freund, der ist Automechaniker. Er ist so freundlich und prüft kostenlos dein Auto, ob alles in Ordnung ist. Doch stellt er fest, dass die Bremsen kaputt sind und du bei der nächsten Autobahnfahrt schwer verunglücken wirst, wenn du plötzlich bremsen musst. Er sagt dir, dass es ihm leid tut, aber dass du unbedingt in die Werkstatt musst. Wirst du beleidigt sein oder dankbar? Meinst du dein Freund will dich ärgern und will nur, dass du unnötiges Geld in der Werkstatt ausgibst? Nein, er ist um dein Leben besorgt.
Na? Du verstähe? Nix verstähe? Zu kompliziert? Ok, noch mal für die Bibelleser (also die, die nicht zum Freund gesagt hätten: cool! Kannst Du es reparieren? Ich rase gerne und habe vorehelichen Sex und wenn die Bremsen wieder im Arsch sind, komme ich wieder) zum Mitschreiben:
Wir wollen deine Freunde sein und dir in Liebe ausdrücklich sagen, was mit einem Sünder nach dem Tod geschieht, dass dich deine Sünden in die Hölle bringen werden.
Und dafür muß man sich den Rest seines einzigen Lebens bloß wie ein Idiot aufführen, normalen Menschen und Andersgläubigen auf den Sack gehen, alles was Spaß macht, meiden, alles was keinen Spaß macht, statdessen tun, nicht denken, dafür parieren, nicht kritisch sein, sondern ein "Ja und Amen" zu allem sagen, nicht zweifeln, sondern dem Onkel mit dem lustigen Hut einfach alles glauben, nicht nachfragen, sondern den faden Keks essen und es nicht schlimm oder seltsam finden, daß man angeblich gerade Jesus verspeist. Eben das Gehirn durch eine Socke voll Popcorn austauschen und aus seinem Wortschatz "aber" durch "jawoll" ersetzen.

Ich frage mich immer, ob die Jungs, die einen dazu bringen, sich dann nachher in der Pinte treffen, billige Weiber aufreißen und sich im Suff halb krank über die armen Irren lachen, die sie heute wieder geleimt haben... ist ziemlich wahrscheinlich, oder?