Mittwoch, Mai 30, 2007

Welche Art Atheist bist Du?

Hier mein Ergebnis (so muß das sein!):

You scored as Scientific Atheist, These guys rule. I'm not one of them myself, although I play one online. They know the rules of debate, the Laws of Thermodynamics, and can explain evolution in fifty words or less. More concerned with how things ARE than how they should be, these are the people who will bring us into the future.


Hier sind die einzelnen Wertungen

Scientific Atheist

100%

Agnostic

58%

Militant Atheist

50%

Apathetic Atheist

42%

Angry Atheist

33%

Spiritual Atheist

33%

Theist

17%

Welche Art Ateist bist Du? Hier geht es zum Test!

Erziehung in der Philharmonie

In der Philharmonie zu Köln wird man als mündiger Bürger aber in den Augen der Konzertplaner offenbar unmündiger Musikkonsument schon seit geraumer Zeit erzogen, besser gesagt dazu vergewaltigt, "Musik"darbietungen zu lauschen, die überhaupt nicht zum sonstigen Charakter eines gegeben Konzerts passen, die aber nach der durchaus unerheblichen Auffassung der feinen Herren Beachtung verdienen und damit dem wehrlosen Publikum aufgezwungen werden.
Diese Art von besserwisserischer Arroganz und Herablassung, dieses "Wir müssen den Pöbel zu seinem Glücke zwingen"-Gehabe, ist wirklich zum Kotzen und eine bodenlose Frechheit und muß an dieser Stelle einmal gegeißelt werden.
Unlängst, am 18.5., besuchten wir die MusikTriennale, ein Konzert, bei dem Schubert und Schuman, zwei Romantiker, gespielt werden sollten...tja und eben Luciano Berio, ein italienischer Tonverbrecher, der erst 2003 starb und "bekannt für seine experimentellen Arbeiten" sowie einer der Pioniere der "elektronischen Musik" war. Also ideal passend zu den beiden Vorgenannten, nicht wahr?
Die Drangsalierung des Publikums wird aber seitens der Philharmonie dermaßen perfektioniert, daß man diesen "Lektionen" auch nicht entkommen kann. Würden sie am Anfang oder Ende gespielt, könnte man später kommen oder früher gehen, doch nein!, sie werden zielsicher in die Mitte und direkt hinter die Pause gesetzt, so daß man, wenn man das letzte Stück des Konzerts noch genießen will, dem wehrlos ausgeliefert ist.
So war es denn auch dieses Mal wieder. Meine Begleiterin war zwar von mir gewarnt worden, hatte sich das Kommende aber nicht so entsetzlich vorzustellen gewagt, wie es dann kam:
Zuerst gab es eine herrliche Symphonie von Schumann - wunderbare Musik, wacker musiziert, ein Genuß. Danach Pause. Und dann wurden wir zur tonalen Schlachtbank geführt, wo Berio allen Wohlklang, alle Anmut und alle Tugenden der Musik dahinschlachtete. Das "Werk" begann mit einer elenden, beißenden kleinen Sekunde, die einem Cello entquält wurde und steigerte sich zu einem infernalischen, hundsgemeinen Lärm - in etwa vergleichbar einer ADS-Schulklasse mit verstimmten Orff-Instrumenten, die die Geräusche eines Sackes, der mit zwei kämpfenen Katzen bestückt ins Wasser geworfen wird, begleiten. Es war bösartig, viehisch, monströs und hatte nichts, aber auch wirklich gar nichts mit Musik oder gar Kunst zu tun und ich empfinde Leuten gegenüber, die sich einreden, dies sei nun große Kunst, die gleiche Befremdung, wie gegenüber denjenigen, die vor einer Leinwand mit drei Strichen drauf stehen und dies für die Krönung der Malerei halten. Ich hielt es etwa 3 Minuten aus, bis sich meine Abscheu vor dem miserablen, elenden Gefiepe und mein Haß auf diese arroganten Fatzken von Konzertplanern derart gegenseitig aufgeschaukelt hatten, daß ich kurz vor einem Tobsuchtsanfall stand. Weil ich genau diese Entwicklung hatte kommen sehen, hatte ich vorgesorgt und nahm nun meinen mp3-Spieler mit den abdichtenden Ohrstöpseln, die einen vor der Außenwelt abschirmen, hervor und setzte meine "Auditüre" von Karl Mays Winnetou fort alldieweil meine Begleiterin neben mir, im Gesicht eine Mischung aus Ekel, Entsetzen und Entrüstung, zwanghaft versuchte, wegzuhören und/oder sich den Tod wünschte. Und selbst durch meine Ohrstöpsel bahnte sich bisweilen noch eine der ganz brutalen, hochtönend-penetrierenden Dissonanzen, doch endlich überstand ich die Tortur und konnte tatsächlich noch Schuberts Wandererphantasie, die den Abend beschloss, genießen.
Aber mal ehrlich: muß das sein?!?! Warum werden derartig verschiedene, unvereinbare Musikstile vermischt? Wieso nimmt man seitens der Philharmonie in Kauf, einem großen Teil der Zuhörer einen Teil des Abends zu verderben? Was bilden sich diese Fuzzis nur ein? Man gibt im Zweifel viel Geld für eine solche Karte aus, freut sich auf die Musik und es sollte einem die Souveränität zugestanden werden, seinen musikalischen Geschmack selbst zu definieren. Man möchte auf GAR KEINEN FALL von diesen Leuten erzogen werden und bedarf auch des Hinweises, daß es außer der Musik der Komponisten XY, derentwegen man eigentlich gekommen ist, auch noch den abartigen Lärm von Herrn YZ gibt, in keinem Falle und schon gar nicht in der Form, daß einem besagter Lärm auch noch während kostbarer Minuten, in denen auch gute Musik hätte stattdessen dargeboten werden können, aufgezwungen wird.
Wenn die Philharmonie für sogenannte moderne Musik werben möchte, dann soll sie ein paar Gratiskonzerte, im Rahmen derer ausschließlich diese Katzenmusik verbrochen wird, anbieten, oder an die normalen Konzerte am Ende noch eine entsprechende Zugabe anhängen, der eine ausdrückliche Warnung und die Gelegenheit, den Saal zu verlassen, vorausgeht.
Das jetzige Verfahren führt doch nur zum Trotz: ich werde kein einziges dieser Erziehungskonzerte mehr besuchen, ich habe die Schnauze voll davon, sondern mir stattdessen die guten Stücke derselben auf CD kaufen (dabei vermutlich noch Geld sparen) oder nur noch zu nicht verunreinigten Konzerten gehen, so es diese denn noch gibt....

Mittwoch, Mai 23, 2007

Die Wissenschaft sagt: Wer Popmusik hört, ist dumm!

Erstmal muß ich mich entschuldigen, so lange nichts geschrieben zu haben. Es mangelte nicht an Themen, wohl aber an Zeit. Mit dem folgenden Eintrag trage ich mich schon ein Weilchen herum, aber jetzt muß er endlich raus:

Ich und viele andere wußten es immer und nun ist es endlich auch wissenschaftlich erwiesen: der Musikgeschmack sagt etwas über die Persönlichkeit eines Menschen aus und es ist möglich und wahrscheinlich, daß man einen Menschen aufgrund seines Musikgeschmackes richtig einschätzen kann!
Die erste Studie dieser Art wurde von den Sozialpsychologen Rentfrow und Gosling durchgeführt, im Rahmen derer sie einen Test entwarfen, der die genannten Korrelationen ergab: "Short Test of Music Preferences" oder STOMP.
Das gesamte Manuskript der Studie findet sich hier und ist sehr lesenswert.
Die wichtigesten Ergebnisse fasse ich hier zusammen:
  • Musik gehört zu den beiden liebsten und wichtigsten "Aktivitäten" der Befragten
  • die Befragten gehen davon aus, daß ihre musikalischen Präferenzen etwas über ihre Persönlichkeit aussagen (z.B. deutlich mehr, als ihr Filmgeschmack)
  • die Befragten sind der Meinung, das Musikgeschmack sehr viel (noch mehr, als über sich selbst) über die Persönlichkeit anderer schließen läßt
Die gesamte Musik wurde im folgenden in 14 Genres unterteilt, um die Befragten ihrem Musikgeschmack möglichst genau zuordnen zu können:
  • Blues
  • Jazz
  • Klassik
  • Folk
  • Rock
  • Alternative
  • Heavy Metal
  • Country
  • Soundtracks
  • religiöse Musik
  • Pop
  • Rap/HipHop
  • Soul/Funk
  • Elektro/Dance
Diese Genres konnten mit einer statistischen Methode gruppiert und diesen Gruppen bestimmte "musikalische Charakterdimensionen" zugeordnet werden. Die leider nicht gut lesbare Abbildung zeigt die Zuordnungen zu den Musikgenres:



Die "Charakterdimensionen" sind
  • komplex und reflektierend
  • intensiv und rebellisch
  • optimistisch und konventionell
  • energetisch und rhythmisch
Es wurden dann statistisch fundierte und komplexe Analysen auf Basis von Befragungen und umfangreichen Fragebögen durchgeführt und so die musikalischen Charakterdimensionen positiv oder negativ mit bestimmten menschlischen Charakterzügen korreliert:
Z.B. wurde die Dimension "komplex und reflektierend" positiv korreliert mit Offenheit für neue Erfahrungen, selbsteingeschätzter (nicht objektiv bestimmter!) Intelligenz, verbaler (nicht analytischer!) Fähigkeit und politischem Liberalismus; negativ korreliert wurden soziales Dominanzverhalten und Sportlichkeit.
Ein sehr schönes Ergebnis zur Dimension "intensiv und rebellisch" lautet ferner, daß, obwohl diese Dimension Musik enthält, die negative Emotionen betont, Personen, die Musik dieser Dimension bevorzugen, keine neurotischen oder unangenehmen Eigenschaften besitzen. Soviel zu den Vorurteilen über Metalhörer!
Jetzt zum eigentlichen Punkt: die Dimension "optimistisch und konventionell", die die Schrottgenres "Pop", "Country", "religiöse Musik" und "Soundtracks" enthält, hat mit Abstand die schlechtesten Werte bei den objektiven Tests zu kognitiven Fähigkeiten (verbal und analytisch) und wird bei den analytischen Fähigkeiten nur noch unterboten von...na? ... natürlich den "energetisch-rhythmischen", also Elektro-Honks, Soulfuzzis und Hiphoppern.

Wem der Sprachstil in der Studie zu anstrengend oder zu wissenschaftlich ist, der kann sich hier die Ergebnisse (auf Englisch allerdings) erklären lassen.

Ein (stark vereinfachtes) FAZIT der Studie lautet jedenfalls: Leute, die Popmusik hören, sind (tendenziell) eher dumm!

Naja, für diese Erkenntnis, zu deren Vollständigkeit noch fehlt, daß diese Leute außerdem einen schlechten Geschmack haben, hätte es nicht unbedingt einer 21 Seiten langen Studie bedurft, aber es ist doch immer schön, wenn die Wissenschaft die Alltagsbeobachtungen unterstützt, nicht wahr?
Und mit Klassik UND Metal gehört man auf jeden Fall zu den Gewinnern! ;-)