Montag, Januar 29, 2007

Ich bin William Gibson

Es gab einen Test, bei dem man ermitteln kann, welchem Science Fiction Autor man am meisten ähnelt:

I am:
William Gibson
The chief instigator of the "cyberpunk" wave of the 1980s, his razzle-dazzle futuristic intrigues were, for a while, the most imitated work in science fiction.


Welcher Sci-Fi Autor bist DU?

Dienstag, Januar 23, 2007

Kranke Namen, krankes Land

Ich habe mich schon oft über Namen aufgeregt. Es gibt dabei mehrere Kategorien, die jede für sich übel ist, die sich aber teilweise auch überschneiden. Und dann gibt es die Opfer, die ein Leben lang dieses Joch mit sich schleppen müssen.

Zunächst ist da die Kategorie "affige Namen". Die gibt es überall und immer wieder. Auch und gerne in Deutschland. Häufig aber keineswegs immer entspringen sie den Hirnen, sagen wir "einfacher Leute", die der Auffassung sind, daß ihr Sprössling etwas ganz besonderes sei und werden solle und daher auch eines ganz besonderen, gerne auch mystischen, kitschigen und/oder als "fein" empfundenen französischen Namens bedarf.
So heißt dann gerne die 400 Pfund schwere Fleischereifachverkäuferin "Bijou" oder "Genevieve" oder "Jaqueline" (ausgesprochen natürlich als "BISCHu", "SCHÄNNevieff" und "SCHACKelin"), der kleine Junge auf dem Spielplatz, der soeben eine guten Mund voll Popel verspeist hat, heißt "Jaquard" und wird "SCHAKwacht" gerufen. Das Mädchen, welches schon mit 4 Jahren Kreolen, Glitzernagellack und Asipalme aufträgt, nennt sich dafür dann auch "Pocahontas" oder "Delphine". Aber auch Oberschicht und '(B-G)-Prominenz' sind keineswegs gefeit vor dem Bedürfnis nach/Befall von affigen Namen. Dort nennt man seine Blagen gerne auch nach Wetterphänomenen; Wolke zum Beispiel.
Dann gibt es die Kategorie "penetrante Doppelnamen", die neuerdings gerne mit affigen Namen kombiniert wird. Diese erklären sich so: natürlich ist das Blag so göttlich und wichtig, daß es mit einem Namen nicht angemessen bedient ist. Und man kann auch zudem mal seiner Kreativität Ausdruck verleihen, indem man einfach mal zwei Namen, die man ohnehin beide toll findet, aneinander klatscht ohne jeden Gedanken daran, ob sie zusammenpassen (in 97% aller Fälle nicht), gut klingen (in 98% aller Fälle nicht), ihr Träger damit wie eine Witzblattfigur heißt oder in Kombination auch noch in die Kategorie "affige Namen" fallen. Beispiele sind: "Sven-Kevin", "Kevin-Marvin", "Ronny-Götz", "Jörn-Donald", "Tara-Mara", "Lea-Bea", "Lindsay-Lisa" und so weiter und so fort. Das penetrante wird übrigens erzeugt, indem die armen Opfer immer und eben penetrant mit dem vollen Doppelnamen gerufen werden, der dann von der "jungen Mutter" natürlich nervig skandiert wird, was, angesichts der oft nötigen Wiederholung von Aufforderungen an Kinder, die Penetranz des ganzen nahezu explodieren läßt. "Cedrik-Malte! Komm her! Cedrik-Malte, Du sollst herkommen! Cedrik-Malte, komm jetzt!! Komm da jetzt runter, Cedrik-Malte!!!!!" Aaaarg! Ein traurig-prominentes (und auch die erste Kategorie voll tangierendes), weil in ihrer Funktion als Tagesschausprecherin zur grotesken Parodie ihrer selbst geronnenes Beispiel ist "Kay-Sölve Richter". Ich meine, WAS ZUM TEUFEL haben sich die Eltern bloß dabei gedacht? Und welcher volltrunkene Standesbeamte hat das zugelassen? Wie oft ist die Dame für einen Herrn namens Kai Sölve-Richter gehalten worden und wie oft auf dem Schulhof verdroschen? Oder das arme Schwein von Nachkomme des Herrn Ochsenknecht (und zwar nicht nur wegen des Nachnamens und desjenigen, von dem er ihn hat)! Der Knabe muß tatsächlich Jimi-Blue heißen. Ob Vatter O. damit die Farbe der Veilchen, die sein Sohn täglich auf dem Schulhof verpasst bekommen haben dürfte, vorwegnehmen wollte oder den eigenen physiologischen Zustand zum Zeitpunkt, als er sich den Scheiß ausgedacht hat, abbilden wollte, kann man nur spekulieren, sicher sein kann man hingegen, daß es bei dem irgendwo reinregnen muß. Auch nicht besser ist "Cosma Shiva". Wie es zu dem Namen kam, wird so überliefert: "Cosma (= Kosmos) geht auf ein behauptetes UFO-Erlebnis während der Schwangerschaft zurück, und Shiva ist eine Remineszenz an die gleichnamige Gottheit" HALLO!?! Kann denn ein Kind gezwungen werden, eine Kombination aus bizarrem Hindu-Gott und dem Ergebnis eines üblen Psilo-Pilz-Trips als Name zu tragen, nur weil die eigene verrückte Olle die Socken offen hat ?!
Generell scheint auch die Unsitte, seinem Sohn den Zweitnamen "Maria" zu geben, wieder in Mode zu kommen. Ich habe es nie verstanden, nicht bei Carl Maria von Weber und nicht beim fetten Markus Maria Profitlich, aber immer schon geisteskrank und frömmelnd-schizophren gefunden. Da mich das allerdings immer an das Lied "Junge namens Susi" vom mächtigen Mike Krüger erinnert, lasse ich da mildernde Umstände gelten.
Die dritte Kategorie ist "Einfach nur kranke Namen". Darin sind die Amerikaner ungeschlagene Weltmeister. Dort gibt es offenbar kein Gesetz, das Kinder vor den Drogenräuschen, Egotrips oder sonstigen Hirnausfällen ihrer Eltern schützt, so daß dort die mit Abstand unglaublichsten aber auch wirklich krankesten Kreationen zustande kommen. Ich frage mich immer, ob die Eltern nicht vorhersehen können, wie schwer es Kinder mit solchen Namen haben. Wenn man zum Beispiel als Mädchen "Mondeinheit", "Apfel" oder "Himmlische Hirani Tigerlily" heißen muß, so ist das schlicht und ergreifend menschenverachtend und ich würde mir als Eltern schon mal ein paar Worte zurechtlegen, wenn mich die Reporter dann später fragen, warum mein Kind nach einem Amoklauf irre lachend von einem Kirchturm gesprungen ist.
Auch die hirnrissige Idee, die Blagen nach Staaten ("Dakota"), Stadtteilen ("Brooklyn"), bevorzugten Tugenden ("Honesty", "Hope"), beliebten Wüstenlandschaften ("Zahara") oder mittelalterlichen Musikern ("Piper") zu nennen, kann man wohl nur im angelsächsischen Sprachraum finden. Aber auch hier gibt es sowas: ich selbst kenne jemanden, eine sie, die "Wobeke" heißen muß. Auch kein Geschenk!
Der eigentliche Anlaß für diesen Post ist übrigens auch ein Vertreter aus Kategorie drei: bei Pharyngula gab es einen Artikel, der über ein Mädchen berichtete, daß sich schon in früher Jugend löblicherweise zum Atheismus bekannte. Dieses Kind jedoch ist dennoch verdammt, denn es trägt den Namen bzw. Bezeichnung "Possum#1" (sic!), also Opossum Nr. 1 (und JA, das Geschwisterkind heißt "Possum#2"). Ich war und bin sprachlos!

Nachtrag: wir sind nicht allein! Es gibt einen soziologischen Terminus für diese neue Volksseuche: Kevinismus. Dabei handelt es sich - und die Formulierung spricht mir aus dem Herzen - um:
die krankhafte Unfähigkeit, menschlichem Nachwuchs menschliche Namen zu geben
Zur Herkunft der Namen:
Die favorisierten Namen kann man eindeutig in die Kategorien Kitsch und Naivität einordnen. Sie stammen häufig aus mehr oder weniger erfolgreichen Telenovelas oder sind Namen aus anderen fragwürdigen Quellen.
Leider sieht die Prognose wohl düster aus:
Kevinismus ist ein großes soziales Problem in Deutschland. Da die Erkrankten zeitweise unzurechnungsfähig sind, geht von ihnen eine große Gefahr aus. Häufig sind schon Lebenspartner, die die Behandlung nicht selbstbewusst genug durchgeführt haben, von den Erkrankten in einem akuten Anfall verletzt worden.
Kinder, die mit diesen Namen gesegnet sind, haben oftmals eine schwierige Kindheit vor sich. Sie werden häufig von den anderen Kindern im Kindergarten und später von ihren Klassenkameraden gehänselt. Sie entwickeln sich in dieser Phase zu AK oder werden introvertiert. Eine kriminologische Bewertung geht davon aus, dass diese Kinder eine höhere Wahrscheinlichkeit haben, Elternmörder oder Amokläufer zu werden.
Auch kann nicht verkannt werden, dass ihnen der soziale Aufstieg meistens verwehrt bleibt. Spätestens beim Bewerbungsgespräch erfahren sie die volle Härte, die der von den Eltern vergebene Name mit sich bringt. Kinder prominenter Eltern werden dagegen keine Schwierigkeiten im Umgang mit Gleichaltrigen haben, da ihnen generell kein Umgang mit Gleichaltrigen erlaubt wird. Bei den weiblichen Erwachsenen kommt erschwerend hinzu, dass mit ihren Namen das Prostitutionsgewerbe assoziiert wird.
Im Zuge der immer größer werdenden Volksverdummung im deutschen Fernsehen - insbesonders durch immer neue Telenovelas und Daily Soaps - und wegen der gefährlichen Übersättigung des internationalen Musikmarktes mit Boygroups ist davon auszugehen, dass diese Krankheit in den folgenden Jahren und Jahrzehnten pandemische Ausmaßen annehmen wird. Es ist zu befürchten, dass von Kevinismus eine größere Gefahr ausgehen wird als von der Klimaerwärmung.
Es tut so gut, zu wissen, daß das Problem nicht nur ein paar wenigen auffällt!



Olé! GEZ fahr'n wir in'n Puff!

Daß die GEZ am Rande der Legalität operiert und über diesen auch gerne ab und an hinausschaut, ist sattsam bekannt. Daß sich aber hohe GEZ-Bonzen nun offenbar den Beischlaf und feine Speisen von potentiellen Kunden spendieren lassen, ist neu jedoch keineswegs verwunderlich. Frei nach dem Motto: "Sie wollen den Auftrag? Haben Sie denn schon GEZahlt? Danke."

Dabei verdient man als staatlich zertifizierter Drückerspitzel doch nun wirklich nicht schlecht! Ich nehme aber zu deren Gunsten an, daß ihnen Bestechlichkeit angesichts ihrer eigentlichen Tätigkeit wie eine fromme Tugend vorgekommen sein muß. Da ferner moralisches Denken oder die Fähigkeit, das eigene Tun nach sittlichen Kriterien zu bewerten, bei diesem Laden als Einstellungskriterien definitiv kontraindiziert sind, kann man es den kleinen bestechlichen Rackern noch nicht mal übelnehmen...

Einzig den Damen aus dem horizontalen Gewerbe kann man einen Vorwurf machen! Also, meine Damen, haben Sie denn überhaupt keinen Stolz?

Das ist die Wahrheit,

und nichts als die Wahrheit!

Montag, Januar 15, 2007

Das ist in Deutschland so (B)Rauch!

Eine großartige Glosse zum Thema Raucherrenitenz findet man heuer im Spiegel.

Titel: "Streitthema Rauchen: Genießt die Revolte in vollen Zügen!"

Der Text ist deshalb so gut, weil er so wahr ist und weil man sich allein schon beim dem Gedanken, eine Kneipe, wie sie dort beschrieben wird, betreten zu müssen, ekelt und waschen möchte. Wenn man sich dazu dann noch diese grauen, schmierbäuchigen, fetthaarigen Muff-Quarzer, ein urinfahles, rauchgefiltertes, durch fast blinde Butzenglasscheiben oder aber aus einer nikotingelben 10 Watt-Birne sich quälendes Licht vorstellt, gepaart mit der Geruchssymphonie des Grauens aus kaltem, abgestandenem und frischem Rauch, Urinstein, den Pissrinnenwürfeln und ranzigem Altmännerschweiß, dann ist das verdammt noch mal schlimmer als jeder Horrorfilm....


Hier ist meine Karte...

Mittwoch, Januar 10, 2007

Asozial und Spaß dabei!

Also diese Jugend von heute!!! Ich bin nun wirklich kein Gutmensch und auch nicht pingelig und erst recht mißtrauisch, wenn Texte mit "Also diese Jugend von heute" beginnen, aber jetzt ist das Maß voll! Diese miesen kleinen Kackflitschen benehmen sich heutezutage wirklich unter aller Sau, finden sich dabei auch noch grundlos prima, halten ihr Betragen für die Norm und sind dann vollkommen konsterniert, wenn es jemand wagt, ihnen Einhalt zu gebieten, der offenbar ihre Göttlichkeit für diskutierbar hält. Ich mußte mich nun schon mehrfach mit aller Gewalt davon abhalten, arschtritt- und schellenausteilenderweise straffällig zu werden, so rasend machen mich diese Kreaturen.
Hier sind ein paar alltägliche Beispiele für die "neue" Asozialität, die mit jugendlichem Rebellieren und Andersseinwollen nichts mehr zu tun haben, sondern nur noch widerwärtig, dummdreist und abstoßend sind:
- Mobiltelephon-Onanie in öffentlichen Verkehrsmitteln: dies ist über Nacht zu einer grassierenden Seuche geworden, der kaum Herr zu werden ist. Seit immer mehr Mobiltelephone mit kleinen Lautsprechern ausgestattet sind, ergreifen viele "Kids" (oft und gerne auch mit "Migrationshintergrund") die Gelegenheit in der Bahn, allen Mitfahrenden zu beweisen, daß sie "das krass-konkret coolste Händi haben, weissu?" Zu diesem Zweck lassen sie die Geräte diese unerträglichen "Musik"-Imitationen quäken und zwar in voller Lautstärke, was die Jämmerlichkeit des Monoklanges nicht besser aber umso nerviger macht. Dazu wird natürlich mit den Begleitern weiter in radebrechenden Satzfragmenten kommuniziert, während alle anderen Mitfahrenden durch das grausige Gequäke gefoltert werden. Diese akustische Quälerei ist so penetrant, daß sie durch die ganze Bahn zu hören ist. Neulich geschah dies ganz in meiner Nähe und ich gebot den Knirpsen Einhalt, worauf das übliche unsichere, affige Gelache folgte, das Gerät jedoch abgeschaltet wurde, als deutlich wurde, daß es mir ernst war. Doch einer der Knirpse war durch meine Reaktion offenbar so verwundert, daß er mich tatsächlich fragte, ob ich "denn überhaupt keine Musik höre". Ist das zu fassen? In dieser Frage offenbart sich auch die Dreistigkeit dieser Wichte. So ist in der Frage implizit enthalten, daß 1.) das, was sie dort abspielen, Musik sei; 2.) es unnatürlich sei, diese "Musik" nicht zu konsumieren; und 3.) es vollkommen unbedenklich sei, den Rest der Bahn, deren Musikgeschmack man einfach mal voraussetzt, zu beschallen. Nichts davon trifft natürlich zu und es zeigt sich an diesem Beispiel auch, welchen Stellenwert das, was diese kleinen Asis für Musik halten, für sie einnimmt: es ist ein billiges, wert- und kunstfreies Massenprodukt, für das sie in den wenigsten Fällen bezahlt haben dürften und welches allgegenwärtig, identitäts- anlaß- und genußlos konsumiert wird und im Hintergrund dahinplätschert. Ironischerweise handelt es sich dabei sehr häufig um Hiphops bzw. Rap, bei welchen ja angeblich die Texte (über "bitches", "gangstas", "ficken" und Autos) von so kolossaler Bedeutung sind, denen jedoch bei der oben beschriebenen Weise des Konsums natürlich keinerlei Aufmerksamkeit gewidmet werden kann. Es ist schlimm!
- Kinoterror: Ob es daran liegt, daß diese Pißnelken kein Zuhause haben oder sich eben nicht länger als 10 Minuten am Stück konzentrieren können, vermag ich nicht zu sagen, jedoch kommt es in letzter Zeit immer häufiger vor, daß Rudel von Halbstarken sich in Kinosälen zusammenfinden und dort großes Palaver halten. Es wird hemmungslos laut und auf grottigstem Niveau gequatscht und das Filmgeschehen kommentiert, meist unpassend und nie lustig, es wird nachgefragt und laut über das dumme Gesabbel des befreundeten Menschenaffen nebenan gelacht. Wenn dann die Handlung nicht mehr nachvollzogen werden kann (das ist auch bei simplen Actionfilmen nach spätestens 10 Minuten der Fall), wird eben ein privates Schwätzchen gehalten, bis wieder eine Schießerei kommt. Dazu kommen Telephonate, lange und ausgiebig (daß man Mobiltelephone im Kino abschalten kann, ist für diese Kreaturen derartig abwegig, daß sie niemals auf diese Idee kämen, geschweige denn, einen eingehenden Anruf, nachdem das Gerät 6-7 Mal geklingelt hat, peinlich berührt wegzudrücken) - und wenn der Trottel auf dem Nachbarsessel einen luschtigen Klingelton hat, dann wird er eben 5 mal hintereinander angerufen und jedesmal über den eigenen köstlichen Schelmenstreich laut losgebölkt, es ist aber auch immer wieder lustig! Außerdem erwerben diese Wesen vor dem Film immer noch große Konvolute Popcorns, davon höchstens 1/3 verzehrt, der Rest hingegen als Wurfmaterial mißbraucht wird, was dann dazu führt, daß sich nachfolgende Filme verspäten, weil ein ganzes Putzteam nötig ist, um ein derart verwüstetes Kino wieder zumutbar zu machen. Auf das bei anhaltenden Störungen im Kino übliche "Ssshht!" erfolgt immer ein noch lauteres "Ssshht!" und lautes Lach-Gebölke, denn es ist nichts erheiternder, als einen anderen nachzuäffen (ok, außer, mit Fäkalien zu werfen, wie die Verwandten im Zoo, aber ich denke, das kommt dann bald auch noch). Auch deutlichere Aufforderungen, still zu sein bzw. endlich das verdammte Maul zu halten, bleiben erfolglos und wenn man nicht willens ist, 10 Leute zum Aufstehen zu zwingen, weil man selbst das Kino verlassen und einen Mitarbeiter holen will, der diese Typen auch nur verwarnen kann und den man dann nochmal bemühen müßte, um sie endgültig des Saals verweisen zu lassen, so ist man machtlos. Offenbar haben diese Proleten genug Geld, um sich Kinoeintritt und teures Popcorn zu leisten, um dann nichts vom Film zu haben. Ob das in Asi-Kreisen ein neues Hobby ist? Kino-Proleting? Ich finde es verabscheuenswürdig und werde jedes Mal so wütend, daß ich am liebsten große Mengen Schellen verteilen würde.
- Mega-Vandalismus: Vandalismus ist nicht gerade neu, aber in dem Ausmaß, das mir unlängst immer wieder auffiel, habe ich es noch nicht erlebt und man fragt sich wirklich, was das soll. Auf einem Bahnhof, eher eine Ruine, wo ich kürzlich nachts bei Winterkälte das Vergnügen hatte, auf die massiv verspätete Bahn zu warten, war wirklich und ohne Übertreibung alles (!) zerstört. Es gab dort nichts mehr, was nicht aus massivem Beton in den Boden gegossen war, z.B. die Sitzgelegenheiten. Die Fahrpläne waren abgerissen, die Kunststoffsichthalter völlig zerstört oder ganz weg, der Fahrkartenautomat war ramponiert und funktionierte natürlich nicht, obgleich er erst eine Woche zuvor erneuert worden war, die Mülleimer fehlten, überall lag Dreck und selbst die Uhr, die auf einer Säule, mindestens 3m über dem Boden gestanden hatte, war aus der Fassung geschlagen, zerstört und mitgenommen worden. Was soll das?!? Ich meine, eine derart vollständige um nicht zu sagen systematische Zerstörung eines Bahnhofs ist doch kein "normaler" jugendlicher Vandalismus mehr, wo mal ein Mülleimer abgefackelt oder eine Scheibe zerkratzt wird. Niemand kann besser verstehen als ich, daß man heiligen Zorn auf die Bahn entwickelt, wirklich, aber diesen Drecksladen trifft man mit der Zerstörung nicht einmal, das zahlen alle Bahnkunden und auch die Zerstörer, die spätestens durch ihre Strafe für's Schwarzfahren zur Kasse gebeten werden. Dennoch: es wirkt surreal, ja postapokalyptisch, sich auf solchen Ruinen aufzuhalten und weil die Bahn sicher keinen großen Antrieb verspürt, das zerstörte Inventar zu ersetzen, muß man dort weiterhin auf Fahrpläne verzichten und verflucht die maßlosen Vandalen.

Was steckt hinter all diesen Ungeheuerlichkeiten? Ich glaube, daß dieses Geschmeiß jede Kritikfähigkeit sich selbst und den eigenen Handlungen gegenüber vor allem im sozialen Kontext verloren hat. Wenn es bei diesen Personen überhaupt eine Sozialisierung gegeben hat, dann nur unter und durch ihresgleichen, im Zuge wessen auch die Fähigkeit, das eigene Verhalten vor dem Hintergrund der gesellschaftlichen "Norm" als unpassend und unangemessen aufzufassen, sowie der Wille und die Einsicht, dies zu tun, atrophiert bzw. gar nicht erst entstanden ist. Hinzu kommt, daß normale Korrektive keine Wirkung zeigen. So werden Bitten oder Aufforderungen, bestimmte Verhaltensweisen einzuschränken oder zu unterlassen, überhaupt nicht als erwägenswert aufgefasst, da wegen mangelnden "sozialen Bewußtseins" aber auch einer unziemlichen Inflation des eigenen Egos sowie oftmals einer unangebrachten weil verzerrten Selbstwahrnehmung durch Selbst(üb)erhöhung, keine Notwendigkeit oder Angebrachtheit zur Modifizierung des eigenen Betragens empfunden wird. Einzig durch Anpassung an die kommunikativen Normen dieser Menschen, die immer mit Aggressivität oder Drohungen verbunden sind, kann man hoffen, bei ihnen eine Wirkung zu erzielen. Eine Rückkehr zum primitiven Faustrecht also.
Und das schöne: man darf sich für das Vergnügen, die Gesellschaft dieser Leute genießen zu dürfen, erkenntlich zeigen, indem man dereinst vom eigenen Lohn oder Rente deren Sozialhilfe bezahlt. Das Leben ist gerecht!