Mittwoch, Oktober 22, 2014

Eine Heilung für Islamophobie

Was folgt ist ein übersetztes Transkript eines Videos von Pat Condell zum Thema Islamophobie. Ich fand das Video so treffend und wichtig, daß ich es ausschließlich deutschsprachigen Lesern zugänglich machen möchte.



Eine Heilung für Islamophobie
 (von Pat Condell)


„Die Leute sagen mir dauernd, ich hätte diese schreckliche Phobie – diese „Islamophobie“, die jetzt überall umgehe. Das zieht mich echt runter und ich fühlte mich schon richtig wie ein Krankheitsüberträger. Also suchte ich meine Ärztin auf, die mich heilen sollte. Sie war etwas verblüfft und sagte: „Ich weiß auch nicht, was man da machen kann. Vielleicht sollten Sie sich einen Bart wachsen lassen und anfangen, Pyjamas zu tragen?“ Um fair zu sein: ich glaube, sie wollte nur witzig sein. Denn andernfalls müßte ich sie natürlich für diese Bemerkung zur Rechenschaft ziehen, sie eine Rassistin nennen und rechtliche Schritte gegen sie einleiten. Ich fragte sie also: „Gibt es denn nichts, was Sie für mich tun können, Frau Doktor?“. Sie antwortete: „Jetzt machen Sie sich nicht lächerlich! So etwas gibt es nicht, das bilden Sie sich nur ein!“ Ich erwiderte: „Wollen Sie behaupten, ich bin ein Hypochonder?“, darauf sie: „Das nehme ich an, ja, und ich würde Ihnen ja auch gerne helfen nur sind mir die Placebos ausgegangen.“ Da dachte ich: „Na toll. Es sind genau solche kritischen Punkte im Leben, an denen ein Mensch wirklich ein Placebo braucht.“ Zum Glück fand ich schnell einen Notfall-Homöopathen und erstand ein paar Zuckerpillen, von denen ich mir nun Linderung erhoffe. Und wenn die es auch nicht bringen, werde ich mir wohl eine Hardcore-Reflexzonenmassage reinziehen müssen. Vielleicht lasse ich auch mal meine Aura lesen. Oder ich lasse mir doch noch einen Bart wachsen und trage Pyjamas, so wie empfohlen, aber nur, wenn das nicht rassistisch ist.
An dieser Stelle sollte ich vielleicht darauf hinweisen, daß ich nicht wirklich zu meiner Ärztin gegangen bin, das habe ich mir nur ausgedacht. Und das sage ich, weil ich aus meiner Korrespondenz weiß, daß es Leute gibt, die jetzt bereits eifrig versuchen, ihren Namen herauszufinden, um sie wegen Rassismus’ anzuzeigen. Ihr könnt Euch also beruhigen, Leute! Es hat sich nicht wirklich so zugetragen. Es war nur ein Scherz. Und das ist natürlich ganz passend, denn Islamophobie ist auch ein Scherz und zwar ein ziemlich kranker und geschmackloser.
Wissen Sie, hier in England kursieren jetzt schon eine ganze Weile diese verstörenden Geschichten über eine Reihe von Angriffen gegen Moslems und diesen Islamophobie-Tsunami, der das Land überzieht. Alle Zeitungen, sogar ausländische, haben darüber berichtet. Doch ich kann nicht anders, als festzustellen, daß sie alle diese Geschichte derselben, längst diskreditierten Quelle entnommen haben: einer notorischen Moslem-Aktivisten-Organisation, deren Zahlen und Statistiken sich im Nachgang zum Woolwich-Mord als so unzuverlässig und verzerrt erwiesen hatten, daß man ihnen die öffentlichen Gelder strich.
Die Medien wissen ganz genau, daß diese Leute ein gezieltes Interesse daran haben, den Mythos der Islamophobie aufrecht zu erhalten und doch geben sie alles, was man ihnen vorsetzt, wortwörtlich wieder – als wäre es die Wahrheit – vermutlich, weil es bequem ist  – anders als die Wahrheit, die öfters mal unbequem sein kann. Wie zum Beispiel die Tatsache, daß es sich bei meisten der sogenannten Angriffe auf Moslems lediglich um Beleidigungen, viele davon im Internet, handelt. Ohjemine, wie schlimm. Ihr Ärmsten!
In Wirklichkeit ist das Heilmittel für Islamophobie sehr simpel: es besteht darin, daß Leute, die es besser wissen sollten (und es auch tun), aufhören, diese Propaganda weiterzuverbreiten – wir haben das inzwischen nämlich alle längst durchschaut. Jeder weiß, daß dieses Wort mit Absicht vor nur ein paar Jahren zu dem einzigen Zweck erfunden wurde, um rückständigen islamischen Werten Zugkraft in einer Gesellschaft zu verleihen, wo sie weder willkommen sind noch hingehören. Wir wissen, daß der Begriff keine reale Erscheinung beschreibt und daß er nur der krude Versuch ist, Nicht-Moslems eine Art Blasphemiegesetz aufzuzwingen, um Kritiker islamischer Vormachtsbestrebungen fälschlich als Rassisten stigmatisieren und so zum Schweigen bringen zu können.
Es funktioniert nicht und wird niemals funktionieren, weil dieses Wort bereits so klar als statistisch belegbare Lüge bloßgestellt worden ist, daß die einzigen, die durch seinen Gebrauch stigmatisiert werden, diejenigen sind, die es benutzen. Wenn Sie dieses Wort benutzen, kontaminieren Sie dadurch wirksam die Integrität all Ihrer Meinungen, weil jeder andere sofort sehen kann, daß Sie es im vollen Bewußtsein dessen benutzen, daß es eine Lüge ist und daß Sie deshalb unfaufrichtig sind und kein Vertrauen verdienen. Sie haben sich dann soweit von der Realität entfernt, daß vielleicht Sie es sind, die einen Arzt aufsuchen sollten.“

  Hier das Video

Donnerstag, August 28, 2014

Rezension: “Elements of Instability” von Fuck You And Die


Whoa! What a ride! Und das soll ein Debutalbum sein?! Kaum zu glauben, denn was FYAD hier abgeliefert haben, ist verdammt gut und klingt bereits überaus selbstbewußt und ausgereift. (Deshalb störe ich mich auch ein wenig am Namen der Band: die Mucke klingt doch schon so souverän und die Musiker sind so gut, daß sie solch ein plakatives und etwas pubertäres Gepöbel qua Bandnamen, das nicht mal zur Musik passt, gar nicht nötig hätten…)
Doch zur Sache: bei allen Vergleichen, die sich ziehen ließen, scheint eine Orientierung an Necrophagist mit ihren immer wieder vor einer brutalen aber technischen Death Metal Wand aufblitzenden Gitarrensoli am nächsten zu liegen und viele Songs auf “Elements of Instability” funktionieren ähnlich. Die Growls klingen dabei wie eine tightere Version von Glen Benton, der mir in letzter Zeit zu bräsig geworden ist, es gibt aber auch vereinzelt Gekeife, das schön mit den Growls kontrastiert und dem ganzen noch eine schwarze, kranke Schlagseite einbringt, die mir sehr gut gefällt. Ein weiteres Merkmal, das FYAD Eigenständigkeit verleiht, sind die hier und da eingestreuten, ziemlich coolen Samples (bei einem mußte ich sogar erheblich grinsen) und überhaupt glänzt dieses Album mit enormem Ideenreichtum: hört Euch nur mal an, wie sie im Song “Retrogression” mal eben dieses geile “Orient-Lick” aus dem Ärmel schütteln.
In puncto musikalische Qualität kann man nur lobend das Hütchen lüpfen, denn diese Typen können spielen! Die Drums sind trotz der Komplexität des Gespielten superpräzise und trotzdem derbe und auch die Gitarristen haben mich mit ihrem spielerischen Können und vielfältigen Klang begeistert. Mit gleicher Glaubwürdigkeit hört man die Gitarren sowohl flirren und miteinander wetteifern als auch bratzen und shredden und ganz versteckt blüht sogar hier und da ganz kurz eine epische ja fast lyrische Passage auf, bis sie auch gleich wieder vom nächsten Monsterriff plattgewalzt wird. Einzig der Bass könnte etwas fetter sein und mehr Druck vertragen, um ihn besser zu hören – der Basser hätte es verdient.
Generell finde ich, daß beim Sound noch ein wenig Luft nach oben und die Spielzeit ein bißchen knapp ist und vielleicht gelingt es der Band ja in der Zukunft auch, sich noch einen etwas individuelleren Klang zu erarbeiten. Mehr gibt es aber nicht zu meckern und damit eine Steigerung beim nächsten Album noch honoriert werden kann, gebe ich “Elements of Instability” “nur”

8,5 von 10 abgehackten Schädeln

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