Dienstag, Februar 06, 2007

Nebenbei bemerkt: Ausgewhimpte Metalbands

Diesem Post liegt ein trauriges, aber offenbar häufiger werdendes
Phänomen zugrunde: das Auswhimpen von Metalbands. Unter "Auswhimpen"
verstehe ich die Hinwendung zum Kommerz und zu Massentauglichkeit und
Gefälligkeit, erreicht durch Vermindern der musikalischen Härte, sehr
oft vermittelt durch Weglassen von Growling und/oder Screaming, sowie
Drosselung des Tempos. Es ist immer ein kleiner Stich für das Gemüt, wenn man Bands, die man früher und/oder lange geschätzt hat, sich selbst und die alten Fans verraten und soft werden.


Und hier nun die (bei Bedarf aktualisierte - Vorschläge sind erbeten) Liste ausgewhimpter Bands. In der Klammer steht das letzte gute Album.

  • Metallica (Black Album)
  • Theatre of Tragedy (Velvet Darkness they fear)
  • Paradise Lost (Draconian Times)
  • Amorphis (hatten eine schwache Phase, nach Tuonela, haben sich aber wieder gebessert)
  • Tiamat (Wildhoney)
  • Moonspell (hatten nach Irreligious eine üble Phase, sind aber seit Antidote wieder cool)

Aktuelle Kandidaten:

  • Kittie (Oracle; haben sich total verändert; ist eine schlechte, angepassteGirlrockkapelle mit nervig-schlechtem Plärrgesang geworden)
  • Tristania (Ashes): was für ein gewaltiger Abfall vom sehr starken Ashes!
  • Die Apokalyptischen Reiter (All you need is love; die Jungs sind leider so stark ins Freakig-Alberne abgedriftet, daß es einfach keinen Bock mehr macht, sich diese Scheiße anzuhören)
I. Nachtrag:
  • Seit ich gestern die neue Platte von Within Temptation gehört habe, zähle ich diese Band auch dazu. Es ist nichts mehr übrig von den grandiosen Qualitäten von "Enter" und "Mother Earth" und selbst der bereits schwächelnden "Silent Force". WT sind nun nichts weiter als eine beliebige, Rock/Pop-Gruppe, mit weiblicher Stimme, die sich in kitschigen und im schlechtesten Sinne des Wortes modernistischen (inklusive Soundeffekten und Stimmverfremdung) Liedchen ergehen, die sich sicher toll im Radio machen, mich jedoch völlig kalt und unberührt lassen. Traurig und schlecht.
  • Sirenia sind noch nicht ganz tot, aber auf dem Weg dahin. Erstes Anzeichen ist, daß die Growls nahezu völlig zurückgeschraubt wurden, ein Trend der sich vermutlich fortsetzt bis die Massenkompatibilität erreicht sein wird.
II. Nachtrag:
  • Machine Head, deren letzte beiden Alben ("Through the Ashes..." und "Blackened") wieder gut bis sehr gut waren, hatten nach ihrem zweiten Album "The more things change..." eine unglaublich schwache Phase, der zwei bekackte Alben entsprangen.

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