Dienstag, Juli 23, 2013

London: Sensation! Es ist ...

ein Junge  Arschloch  MIR VERDAMMT NOCHMAL WURSCHT!!

Entschuldigung, werte Presse, habt Ihr neulich nicht aufgepasst?! Ich sagte doch überdeutlich, daß ich keinesfalls mit und erst recht nicht den üblicherweise völlig hysterischen, kreischigen, mit sich überschlagener Stimme vorgetragenen Nachrichten von u.a. Kindergeburten irgendwelcher "Adeligen" behelligt zu werden wünsche. Und trotzdem blökt, hupt und schalmeit es mir heute wieder aus allen Rohren, Mäulern und Kanälen entgegen, daß, Darwin sei's getrommelt, eine Frau Sowieso, die den britischen Ableger von diesem Riesenohrenhorst da heiraten mußte durfte, unlängst das einschlägige genetische Gemeinschaftsprodukt ins Dasein gestülpt habe und daß es sich dabei ja wohl um eine fanfaren- und jeglichen erdenklichen sonstigen Boheis würdige Jahrhundertsensation handle. Abgesehen davon, daß Geburten not exactly rocket science sind und in den letzten hundert Jahren ja auch geschätzte 7 Milliarden Mal erfolgreich über die Bühne gebracht wurden, ist es nicht ein bißchen unappetitlich, über derart Triviales und Privates wie die offensichtlich funktionalen Genitalien fremder Leute ein derartiges Faß aufzumachen? Immerhin hat man dem Prinzenrollenwilli zur Inzuchtsuppression ja eigens eine Stute Dame aus den Reihen des Pöbels zugeführt, da mußte ja alles gut gehen.
Der geradzu lächerliche Wirbel, der aber dennoch von den Damen und Herren Medienprostituierten wieder einmal veranstaltet wird, wäre vielleicht angebracht, wenn die kreißende Neuherzogin einen Alligator mit Hut oder ein hinkendes Riesenfaultier entbunden hätte, aber nicht bei dem, angesichts seines zukünftigen Umfelds zwar bedauernswerten ansonsten aber doch völlig gewöhnlichen Nachwuchsmenschen, der sich soeben der Heimstatt ihres Schoßes zu entwöhnen geruhte. Mir jedenfalls wurden kein Jubel im Blitzlichtgewitter, keine krakeelten Anpreisungen und Verkündignugen albern als Herold zurechtgemachter Opis, keine Aufwartungen im Beruf eines "Hofberichterstatters" ihre kostbare Lebenszeit vertändelnder Bedauernswerter zuteil, als ich heute morgen, der Vergänglichkeit allen Seins ein Zeichen setzend, ehemals Käsebrote Gewesenes auf seiner langen Fahrt gen Ozean zu Wasser, also einem biologischen Vorgang seinen Lauf ließ, der einer Geburt in Natürlichkeit, Selbstverständlichkeit und Notwendigkeit in nichts nachsteht.
Da offenbar eine Geburt von den Damen und Herren Medienschaffenden als ausreichender Anlass aufgefasst wird, dieses "Ereignis" aus allen Winkeln und Positionen und von allen Türmen, Hüglen und Anhöhen herab zu bespiegeln, verfunken, kommentieren, beschwurbeln und bekrähen, schlage ich vor, die eigene traurige und wenigstens in D durch den abgepressten Rundfunkzehnten gesicherte Existenz zu legitimieren, indem eine ebenbürtige "Berichterstattung" veranstaltet wird, bei folgenden unausweichlichen Anlässen: Erste-Stillung, Erste-Stillung-Aftershowparty, Erste-Stillung-3D-Blueray-Release, Taufe, Taufe-Aftershowparty, Elton-John-Taufevintagekollektion-Release, erstes Bäuerchen, erstes Bäuerchen-Remix auf LP, MC und CD, Erster fester Stuhl, erstes Wort "Papa", Pressekonferenzerklärung-warum-das-erste-Wort-nicht-Mama-war, es-sitzt-und-spricht, Milchzähne, Erste feste Nahrung, erstes Krönchen, erstes Schuljahr, erstes-Mal-auf-die-Fresse-von-Unterschichtenlarry, erste große Liebe, zweite und folgende große Lieben, erster Tripper, erstes Tripperdementi, erste Hodenquetschung beim Polo, erster überfahrener Obdachloser, erste Ehe, erste Scheidung und einfach alles, einfach alles, einfach alles ... UND HUGH JACKMAN!

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