Mittwoch, Juli 06, 2011

Wir brauchen ein neues Wort


Denn gegen das, was ich für die DB übrig habe, ist eiskalter, gnadenloser Hass gerade mal ein Augenbrauenhochziehen!!!
Es ist so un-beschissen-glaublich, was mit diesem komplett nutzlosen, ineffizienten, inkompetenten Dreckskonzern abgeht. Die stellen sich, im Jahre 2011!!, immer noch als modernes Verkehrsunternehmen hin?! Und ich dachte, seit Arschhut Mehdorn seinen vergoldeten und Rubinen bestückten Hut genommen hat, könne es nur besser werden.
Au fucking contraire!!!

Gestern: ich wollte zum Sport fahren. Mit der Bahn. Ja, ja, ich weiß, selber schuld! Auf der Hinfahrt am Startbahnhof empfing mich bereits die Infotafel mit „Dein Zug kommt 5 min später“. Normalerweise wird damit eine Ereigniskette (wie letzte Woche) in Gang gesetzt, die so geht:
-         2 min vor Abfahrt: Ankündigung von 5 min Verspätung
-         5 min nach Abfahrt: Zug bleibt aus; Anzeige: 5 min Verspätung
-         10 min nach Abfahrt: Zug bleibt aus; Anzeige: 5 min Verspätung
-         15 min nach Abfahrt: Zug bleibt aus; Anzeige: 10 min Verspätung; Corn schreit wütend in sein Mobiltelephon
-         20 min nach Abfahrt: Zug bleibt aus; Anzeige: 10 min Verspätung; Corn rennt mit geballten Fäusten auf und ab und hofft, daß ihm kein Bahn-Fraggle begegnet, weil er nicht ins Gefängnis will
-         25 min nach Abfahrt, Anzeige: 10 min Verspätung; Zug kommt; Corn steht kurz vor Aortenruptur und erwartet, daß ihm jeden Moment kochendes Blut aus den Ohren schießt
-         Gesamtverspätung am Zielort: 30 verdammte Minuten.

Angesichts der neuerlich angekündigten Verspätung von 5 min schwante mir also schon das schlimmste, doch, oh Wunder, was passierte: der Zug kam. Und zwar nur mit 3 min Verspätung und hier haben wir die umgekehrte Psychologie: inzwischen freut man sich, wenn ein Zug nur 3 min Verspätung hat. Ich wunderte mich über mich selber, daß ich gar nicht mehr wütend sein konnte, sondern erbaut war, daß ich nur 3 (gut, am Ende waren es doch 6) Minuten zu spät sein würde.

Doch dann kam die Rückfahrt. Ankunft am Bahnhof um 21.17 Uhr. Planmäßige Abfahrtszeit 21.22 Uhr. Begrüßung durch die nagelneu angebrachte Laufband-Anzeige: „Dein Zug hat 25 Minuten Verspätung“ – keine Angabe von Gründen, keine Entschuldigung. Corn stellt fest, daß es ein ruhiger, milder, trockener Sommerspätabend ohne den geringsten Grund für eine Verspätung ist und fängt an zu fluchen und zu zetern. Zwei DB-Billo-Hilfssheriffs („DB Sicherheit“) schlendern über den Bahnhof und müßten den Hass, der ihnen entgegenschlägt, körperlich fühlen können.
Nach zwei längeren Telefonaten und dem Ansehen des Anfangs einer Folge von „The Defenders“ schaue ich auf die Uhr: 21.50 Uhr. Drei Minuten nach der angekündigten Zugankunft. Der nächste Zug sollte bereits um 21.52 Uhr fahren. Ein Blick zur Anzeige: „Dein Zug hat 25 Minuten Verspätung und der Zug um 21.52 Uhr fällt aus“. Dann ging es folgendermaßen weiter:
-         22 Uhr; kein Zug; Anzeige: „Dein Zug hat 25 Minuten Verspätung und der Zug um 21.52 Uhr fällt aus“; mit Corns Blutdruck könnte man ein Militärschlauchboot aufblasen
-         22.10 Uhr, kein Zug; Anzeige: „Zug um 21.52 Uhr fällt aus“ – Corn hatte sich zwei Minuten mit dem ungläubigen Betrachten eines unflätig fetten Kindes abgelenkt und stellt nun entsetzt fest, daß vom „alten“ Zug von 21.22 Uhr keine Rede mehr war
-         22.15 Uhr, kein Zug, Anzeige: „Zug um 22.22 Uhr fällt aus“ – Corn vermutet, daß jeden Moment seine Augen aus dem Kopf gesprengt werden und weiß nun, daß er, während er dort gezwungen ist, die Nacht zu verbringen, auf dem S-Bahnhof in Worringen sterben wird, nicht ohne jedoch den Bahnhof komplett zu zerstören und, falls die DB-Hilfssheriffs noch mal auftauchen, diese zu zwingen, ein Omelett von ihren eigenen ….
-         22.18 Uhr, kein Zug; Corns Rettung: er erreicht telefonisch einen Freund, der in der Nähe wohnt und die große Liebenswürdigkeit besitzt, ihn aus dem Krisengebiet zu retten und heimzufahren;

Und zu dem allen: keine Erklärung, keine Entschuldigung, keine Hilfe, kein Ersatz, keine Entschädigung. Einfach nur das übliche: Fuck you!
Man muß sich einfach immer wieder klar machen, daß man eigentlich (reichlich) zahlender Kunde eines international operierenden Konzerns mit „Spitzenmanagern“ ist und nicht ein dämlicher, lästiger Bittsteller mit Lepra und einem zerknautschten McDonalds-Becher, der sich über 5 Cent freut. Ich weiß nicht, wie gestern noch die Mutter mit ihrem Trumm von Kind heimgekommen ist, sie sah nicht so aus, als könne sie mal eben ein Taxi zahlen.

Wieso passiert das immer und immer wieder? Und wieso muß man sich sowas gefallen lassen? Wie kann sich ein angeblich modernes Industrieland im Jahr 2011 einen derart maroden, katastrophal schlechten halbstaatlichen Verkehrskonzern, der die Nöte und Bedürfnisse der auf ihn angewiesenen arrogant und völlig ignoriert, überhaupt leisten? Und wie kann auch nur ein Politiker, der nur einen Funken Selbstachtung besitzt (ok…ich sehe das Problem….) es wagen, die Produkte ausgerechnet dieses Konzerns als Alternative zum Auto anzupreisen?!

Man sollte nur noch schwarzfahren…

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