Donnerstag, November 30, 2006

für Deutschland gar nicht mal so schlecht...

Dachte ich noch vor ein paar Monaten, daß man sich hier niemals besinnen und endlich die Normalen vor den Rauchern schützen würde, wegen des vielen guten Geldes der Tabakkonzerne und damit deren Milliardäre nicht weinen (und politisch Druck machen) müssen, muß ich heute einräumen, daß doch tatsächlich ein zweiter Schritt (nach dem ersten) gemacht wurde. Es wurde per Gesetz, nachdem die peinliche, ineffiziente und unaufrichtigte Rumeierei der Gastronomie als Interpretation deren freiwilliger Selbstauflage zum Schutz der Normalen unerträglich wurde, ein weitgehendes, komplettes Rauchverbot für alle öffentlichen Gebäude, Verkehrsmittel und - jetzt kommt's - Restaurants verfügt! Dies betrifft nicht - ganz konsequent zu sein ist dann wohl doch etwas zu viel verlangt - Nachtclubs, Bars und Kneipen, wohl aber, was besonders begrüßenswert ist, Discotheken.
Das hört sich zunächst sehr gut an und wäre ein großer und entschiedener Schritt in die richtige Richtung. Aber ich glaube es erst, wenn ich dereinst ein Restaurant verlassen und nicht nach Qualm stinken werde. Denn das Gesetz muß noch durch einige politische Instanzen, wo ich die Krebsmacherlobbyisten jetzt schon die Klinken wichsen sehe und hernach, wir sind ja in Deutschland, einig Verwaltungsland, besteht sicher noch die Möglichkeit, einstweilige Verfügungen, Widerspruchsanträge, Ausnahmegenehmigungen etc. anzustreben, die die Gesetzeswirkung wieder aufweichen oder negieren könnten. Ich hoffe, daß das ausbleibt, aber wie gesagt, ich glaube es erst, wenn....

Hier noch eine gute Nachricht aus der Wissenschaft: Rauchen läßt das Gehirn schrumpfen. Ist das nicht köstlich? Es ist, als würde die Natur sagen: wer sein Hirn so wenig benutzt, daß er freiwillig raucht, der benötigt offenbar nur die Sparversion seines Denkpuddings. Das nenne ich mal organische Sparsamkeit mit bestechender biologischer Logik ;-)
Und es geht weiter: Rauchen fördert zudem den Alkoholismus. "Biologische Interpretation": gegen Rauchen existiert ein starker Selektionsdruck. Um die Chance zu maximieren, Raucher möglichst wirksam aus dem Genpool zu tilgen, erhalten sie neben den anderen ca.1000 Krankheiten, auch noch Alkoholismus, da auf die wiederum hiermit verbundenen Leiden natürlich nicht verzichtet werden soll - vulgo: wenn es der Lungenkrebs nicht schafft, dann wenigstens die Zirrhose. Ironie des Schicksals.

Mittwoch, November 22, 2006

Hip-Hops ist großer Dreck!!!

ein ebenfalls schon älteres Traktat, welches jedoch ao aktuell ist, wie ehedem, denn Hiphops ist die Geißel der Menschheit!

"Wir sind die Coolsten wenn wir cruisen, wenn wir durch die City düsen." Diese sinnreich-pointierte, brillant gereimte, vielsagende und über die Ansprüche und Werte des, äh, Verfassers allzuviel preisgebende Textzeile vernahm ich unlängst, als ich bedauerlicherweise beim Umschalten die falsche Taste betätigte und zu MTV gelangte. Ich war zunächst wie gebannt, verharrte dann und sah mir an, was sich in diesem Video-Clip unfaßliches abspielte. Jetzt bin ich desillusioniert, entsetzt und vollkommen fassungslos!!!! Ist das wirklich wahr? Gibt es Menschen die derartiges schätzen oder gar ernstnehmen!?
Ich will versuchen, zu beschreiben, was dort geboten wurde: Einige Bübchen in einer Tracht, die zu tragen selbst die Hofnarren vergangener Zeiten, wütend und empört ob der in orbitale Höhen übertriebenen Groteskheit, die eine Lächerlichkeit gebiert, welche soweit jenseits von Gut, Böse und Karikierbarkeit rangiert, daß einem das Lachen im Halse gerinnt, abgelehnt hätten, hampelten und stolperten sich durch eine bizarre Landschaft, sich teilweise in einem Automobil bewegend. Überall standen unziemlich entkleidete Weibchen herum, zwecks Gesäß- und Sekundärgeschlechtsmerkmalschwenkungen zur Erhitzung der kruden und grobschlächtigen Gemüter der antizipierten Zuschauer (16, dürr, pickelig, pubertierend, gleichgeschaltet). Das ist im groben die Handlung des Clips; die Bübchen aber gaben sich nicht zufrieden damit, "herumzucruisen" und beim Versuch, cool zu sein, auf jammervollste Weise zu scheitern, bewahre !, es mußte auch noch dazu gelärmt werden: Vor dem Hintergrund eines traurig wummernden synthetischen Basses mit unvorstellbar öder und freilich variationsloser Rhythmik (hieße es nach der neuen Rechtschreibung jetzt eigentlich Rüttmick? Brrrrr....) und "Melodie" wurde im Wechsel völlig talentfrei sprechgesang-radebrecht, daß es eine Art hatte. Unablässig wurden dabei Inhalte wie der eingangs wiedergegebene vermittelt und dazu auf eine Weise gestikuliert, die vehement an die letzten Muskelfaszikulationen überfahrener Wirbeltiere gemahnte.
Bitte! Dies ist wahrhaftig nur eine objektive Beschreibung dessen, was ich sah und hörte und ich bin gerne bereit, mich von Wissenden belehren zu lassen, warum dies "cool" oder auf irgendeine massiv chiffrierte Weise gut sein sollte. Wenn sich tatsächlich jemand die Mühe macht, dann bitte ich auch um Aufklärung bezüglich der offenbar mit dieser Art von Unterhaltungsgeräusch assoziierten Tracht oder Gewandung unter dem Gesichtspunkt folgender Leitfragen:
- Warum ist es so streng verboten und verpönt, Kleidung der richtigen Größe zu tragen? Geschieht das aus Umsicht (in etwa, wie: Da wächst es noch rein, unser Bübchen! bzw. Wer weiß, vielleicht bekommt unser Bübchen ja bald Elefantiasis am ganzen Körper...) oder mit der festen Absicht, wie ein kaputter Clown, der beim Griff zur Brieftasche bis an die Achillessehne hinabgrefen muß, auszusehen?
- Aus welchem Grund muß diese Sack-Hose auch noch auf Halbmast getragen werden? Aus Sicherheitsgründen, weil die eigenen Lautäußerungen die Verdauung so sehr anregen? Oder handelt es sich dabei tatsächlich um eine an Plump- und Fadheit nicht mehr zu überbietende und nur noch mitleiderregende Absage ans Establishment?
- Warum muß die Schlagballmütze (die aus welchem Grund nochmal nahezu obligatorisch ist?) unbedingt falsch herum aufgesetzt werden?
- Warum wird nochmal in einigen ganz harten Fällen ein (!) Hosenbein dieser gigantischen Hosen hochgekrempelt? Weil es diesen Kreaturen einfach nicht reicht nur grenzdebil auszusehen?
- Wieso muß das Schuhwerk grundsätzlich so riesig sein, daß man selbst im Neuschnee nicht mehr damit einsinkt? Damit man selbst im massiv zugekifften Zustand nicht umfällt? Damit es egal ist, wie herum man es anzieht? Ich nehme an, in diesem Zusammenhang erklärt sich auch, weshalb diese Schuhe niemals zugebunden werden. Schleifen binden ist uncool, oder?
- Ist der typische schlurfend-motorisch-gestörte Gang eine Folge der übergroßen, offenen Dummer-August-Pantinen und der Elefantenhosen, deren Schritt ja auf Schienbeinhöhe hängt und sicher sehr beim "unchilligen" Gehen stört, oder wieder nur ein Gehabe, welches zutiefst ironischerweise, wie unerklärlicherweise cool wirken soll?
- Wie sind diese unerträglichen Füllwörter, Versatzstücke und Sprachmanierismen, wie "Yo!", "Ey, logen, Alta!", "Hau rein!", "Was geeeeeeeht'n?", "Ey, mein Flow klumpt, ey!" etc.pp. zu erklären? Oder sind sie nur Ausdruck des Niveaus des Sprechers, was sie ja bereits erklären würde.

Angesichts dessen, daß sich diese Hip-Hops-Geschöpfe offenbar epidemieartig verbreiten, bin ich sehr daran interessiert, mich weiterzubilden bzw. aufklären zu lassen, wie mit diesen im Falle einer hoffentlich vermeidbaren Begegnung zu verfahren sei. Soll man Ihnen Mut zusprechen, Ihnen sagen, daß das schon wieder weggehe? Soll man sie mit einem Stecken puffen und davonjagen? Soll man sie teern und federn und durch die Stadt tragen, damit richtige Menschen sie mit altem Kohl und Unrat bewerfen können?
Ich bin für Ratschläge dankbar...

Dienstag, November 21, 2006

Gehacktes um 21.13 Uhr

kann man jetzt endlich auch hier kaufen, denn NRW wird endlich normal, die Ladenschlußgesetze sind gefallen und hier bei uns kann man ab heute z.B. bis 22 Uhr Lebensmittel kaufen!
Endlich! Ich hoffe, daß möglichst viele Geschäfte ihre Öffnungszeiten anpassen und daß wir uns möglichst weit von den Öffnungszeiten meiner Jugend: Mo-Fr 8-13, 15-18.30 Uhr; Sa 9-12 Uhr (unglaublich im Nachhinein, oder?) entfernen. Leider macht man vor dem Sonntag noch geniert halt, damit der dicke Pastor nicht weinen muß. Doch auch das geht hoffentlich noch vorüber...

Fazit: Schon wieder ein Schritt in Richtung Moderne. Wenn das so weiter geht mit dem schwerfälligen ollen "D", dann läuft es noch Gefahr seinen trashigen, staubig-altmodischen 19.Jhdt- Charme zu verlieren! Wenn man jetzt noch das Rauchen verbieten würde....zu schön um wahr zu sein....

Mittwoch, November 15, 2006

Wenn einer auf ein Päckchen harrt,

dann kann er was erleben! Was ich im folgenden schildern werde, dies nur vorweg, ist alles wahr, keine Satire, keine Groteske nur die bittere, ungeschminkte Wahrheit des täglichen Irrsinns in diesem angeblichen Hochtechnologieland mit seiner angeblich hochleistungsfähigen Logistik:

Ausgangssituation: ich habe vor gerauuuuumer Zeit eine Sammelbestellung für über 100€ bei einem Versandhandel in Auftrag gegeben. Dieser hat etwas gebraucht, um das Paket loszuschicken (gut, das sind Schwaben, was will man machen?), doch schließlich ging es irgendwann raus, begleitet von einer e-mail, die mich informierte, daß dem so sei. Ich wartete (gut geübt darin als Opfer/Kunde der Bahn). Es dauerte. Tagelang. Schließlich verlor ich die Geduld und beschloss, den Versandhandel anzurufen, um zu erfahren, warum das Paket noch nicht da sei. Ich warf noch einen Blick auf die e-mail, entdeckte eine Paket-ID und gab diese stattdessen im Internet bei Track&Trace (neudeutsch für "Sendung verfolgen") auf der Internetseite der Drogensüchtigen Hilfsschul-Logistiker (abgekürzt DHL) ein. Dort las ich zu meiner gleichzeitigen Verärgerung, Verblüffung und Überraschung, daß das Paket ausgeliefert sei, allerdings nicht an mich, sondern an "Filiale/Agentur" und ich sei benachrichtigt worden. Selbstverständlich hatte ich keine Nachricht erhalten, woher denn? Ich ging wütend zur Filiale der permanent orientierungslosen Spasti-Truppe (abgekürzt Post) um die Ecke und stand dort gepflegte 20 Minuten in der Schlange! Als ich dran kam, sprach ich bei einer üblen, richtig schäbbigen, verlebten Vogelscheuche von Post-Blinze, die in etwa den Charme von ranziger Tütensuppe versprühte, vor. Diese lahme und völlig unfähige Kreatur schlich auf ihren zu kurzen, krummen Beinen ins Lager, um nach geraumer Zeit zurückzukehren und aus ihrer teigigen Visage fallen zu lassen, daß nichts für mich da sei. Auf meine Frage, wie denn jetzt vorzugehen sei - ich hatte ihr die Hintergründe dargelegt - kam ein desinteressiertes "was weiß ich? Bin ich nich für zuständig...". Diesmal wutschnaubend verließ ich den Scheißladen, stürmte nach Hause und rief bei DHL an. Dort wurde ich als erstes gefragt, ob denn mein Briefkasten überhaupt zugänglich sei. Ist das zu fassen? Nein, natürlich nicht! Ich habe ihn mit Blei ausgegossen, weil es so unfaßbar geil ist, keine Post bekommen zu können! Ich sagte jedoch, daß, ja!, er zugänglich sei, worauf hin der Mensch gewichtig sinnierte: "Tja! Dann hat der Kollege Sie wohl tatsächlich nicht benachrichtigt! Das ist nicht gut!" ACH WATT?!?!? "Aber dann muß das Paket in der Filiale liegen!" Ich wiederholte, daß dem nicht so sei und wollte, kurz vor einem Schlaganfall stehend, wissen, wo verdammt noch mal das bereits bezahlte Paket sei! "Ja, das kann man nicht sagen." Ich: WIE BITTE??!? Typ:"Ja, das weiß nur der Kollege, der das Paket abgegeben hat! Geben Sie mir doch mal eine Nummer, unter der man Sie erreichen kann, dann ruft der Kollege Sie an und sagt Ihnen, wo das Paket ist!" Wie in Trance stammelte ich die Nummer hervor und fragte noch, wann denn mit einer Nachricht zu rechnen sei. Darauf ein "Tjaha, heute wird das nix mehr" (es war Freitag) "vielleicht morgen, eher Montag!". Da saß ich also, wartend auf den Anruf eines Heroinjunkies, der offenbar teilzeit als Zustellsklave seinen Stoff verdient und zwischen zwei Schüssen auch schon mal vergißt, Benachrichtigungen auszustellen oder Pakete bei der nächsten Post abzugeben. Wahrscheinlich ist der vor unserer Tür zusammengebrochen, hat vergessen wo und wer er ist und ist dann nachdem er wieder wach war mit dem "komischen" unbekannten Paket (ich nehme an, daß Lesenkönnen bei DHL kein Einstellungskriterium ist) einfach geradeaus gelaufen, bis die nächste Post an ihm vorbeikam, wo er es dann reingeschmissen und vergessen hat. So meine Theorie zu diesem Zeitpunkt. Ich wartete also. Es wurde Samstag, Sonntag, Montag, Dienstag - kein Anruf. Aha, goldener Schuß, dachte ich. Ich rief wieder DHL an, berichtete, und hörte, daß nun der Absender einen Nachforschungsantrag stellen müsse und machte mich schon auf monatelange weitere Wartezeit gefaßt. Ich rief den Absender an, berichtete und dieser versprach, zu recherchieren. Er rief zurück und sagte, ich solle doch nochmal beim Postamt vorbeigehen und fragen, ob das Paket nicht vielleicht doch da sei und den Tag nennen, an dem es angeblich abgegeben worden sei, dies hätte der Kundendienst der Post empfohlen (die Filialen selbst sind natürlich per Telefon nicht zu erreichen - eine Richtlinie der Post verbietet kundenfreundlichen Service). Ansonsten wolle er, der Absender, warten, bis das Paket nach soundsolanger Liegezeit automatisch zurückgesendet würde und es mir dann nocheinmal zuschicken. Gut, einerseits war der Junkie, der mich beim letzten Mal nicht benachrichtigt hatte, ja tot, andererseits stellen die wahrscheinlich dann einfach den nächsten ein, ich bereitete mich also auf weitere Wochen des Wartens und der Vertröstungen vor, ging aber dennoch auf dem Heimweg bei der Post vorbei, wartete die übliche Viertelstunde, vermied es absichtlich, mich von der teigigen Inkompetenz bedienen zu lassen und geriet stattdessen an einen anderen Post-Honk. Ich sagte mein mittlerweile gut geübtes Sprüchlein auf, der nickte, verschwand im Lager und..... und......? ...kam 10 Sekunden später mit meinem Paket zurück, das ich nun, mit etwa 1,5 Wochen Verspätung entgegennahm. Ich war so perplex, daß ich erst draußen wütend wurde. Da war dieses armselige Tränentier von Post-Zusche doch beim ersten Mal, als ich mein Leben umsonst in der Schlange vergeudet hatte, glatt an dem Paket für mich vorbeigeschlufft, wahrscheinlich mehrfach! Es ist nicht zu fassen!!!! Und ich machte mir klar machte, daß hier die Inkompetenz von Post und DHL wie gut geölte kleine Zahnräder ineinandergegriffen und den Begriff, ja, jede Vorstellung von effizienter Logistik vollständig und jenseits der Rehabilitierbarkeit ad absurdum geführt hatten.
Selbst im Wilden Westen (den ziehe ich auch gerne beim Bahn-Dissen heran) wurde Post zuverlässiger und kundenfreundlicher ausgeliefert. Ich hingegen hatte für das Versagen der "modernen" Post mit endloser Warterei, zahllosen Wutanfällen, nennenswerten Telefonkosten, überflüssiger Rennerei und wahrscheinlich 5 Jahren meines Lebens, die ich unnatürlich gealtert bin, teuer bezahlt!

Fazit: ich hätte die bestellten CDs lieber beim überteuerten Saturn gekauft (18 verdammte € für eine CD!!!!), denn die 4€, die ich durch den Versandhandel gespart habe, werden nicht ausreichen, um die Blutdruck- und Magengeschwürpillen zu bezahlen, die ich bald brauchen werde.

Wieder ein Armutszeugnis für dieses an Armutszeugnissen nicht arme Land!
Ich kotze!



Freitag, November 10, 2006

Nicht mehr werben für das Sterben

durch Rauchen darf man ab demnächst in Deutschland, einig Raucherland. Einen kleinen Schritt in Richtung Normalität bringt das gerade erlassene Verbot für Tabakreklame in Zeitschriften, Zeitungen, im Internet und bei Sportveranstaltungen mit Fernsehübertragung. Natürlich gibt es im Raucherlobby-Paradies Deutschland schon gegen diesen kleinen und nebenbei überfälligen und auch noch bis zum letzten Moment hinausgezögerten Schritt weinerliche Proteste und zudem müssen wir dennoch weiterhin die quadratmetergroßen Raucherfressen (inkl. Marlboro-Kuhhirten) auf Plakaten und Kinoleinwänden ertragen, für die das Werbeverbot nicht gilt.
Das Verbot ist im übrigen keineswegs eine Entscheidung aus Überzeugung, sondern erging ausschließlich aus Angst vor der verdienten Strafe aus Brüssel für die Nichtumsetzung einer Richtlinie. Man hatte sogar vor dem EuGH geklagt, mit dem scheinheiligen Argument, daß die EU für dieses Verbot nicht zuständig und daher nicht berechtigt sei, seine Durchsetzung zu erzwingen. Weil aber eine Abweisung der Klage sehr wahrscheinlich ist und noch längeres Aufschieben der Umsetzung die Gefahr eines satten Arschtritts aus Brüssel barg, gab man sich also maulend, klagend und beleidigt geschlagen und hat das Verbot nun erlassen.
Dabei ist dieses Verbot nur ein Fliegenschiß und verglichen mit anderen Ländern und deren konsequenten Gesetzen gegen Rauchen, die wirklich am Schutz der Normalen vor den Rauchern interessiert sind, wirkt es und vor allem die Intensität, mit der man es zunächst bekämpft hat, wie bitterer Hohn gegen die Normalen, die Verbot hin oder her, jeden Tag nach wie vor von den Rauchern verpestet und vergiftet werden dürfen.
Aufrichtig wäre die Politik, wenn sie weiterhin die EU-Richtlinie ignorieren und sich die fälligen Geldstrafen aus den Portokassen der Zigarettenlobby erstatten lassen würde, die das sicher von Herzen gern und ohne mit der Wimper zu zucken täte. Dann wäre endlich offiziell, was ohnehin schon offensichtlich ist: die deutsche Politik als willfähriger, kriechender Kettenhund der Tabaklobby, die auf die Gesundheit und die Rechte der Normalen einen dicken Haufen scheißt!

Donnerstag, November 09, 2006

Das Ende vom Hoff...

Mit diesem Post muß ich meine kleine "Neues vom Hoff"-Rubrik, die noch gar nicht so lange existiert, auch schon wieder beenden, denn mittlerweile übersteigen die Hoffschen Aktivitäten in ihrer Bizarrerie und Peinlichkeit alle darauf aufbauende Satire, so daß diese einfach gegenstandslos weil zur schlichten Nacherzählung reduziert würde...
Erstmal aber noch etwas heiteres: der Hoff sucht ja verzweifelt nach jemandem, der den Sohn von Michael Knight im neuen Knight Rider Film spielen muß und nachdem Herr Bloom unfaßbarerweise dankend ablehnte, sprach der Hoff den bekloppten Sohn von Ozzy Osbourne an. Dieser hübsche Junge hier soll also Knights Sohn spielen (zugegeben, die Frisur und der Gesichtsausdruck kommen schon hin). Warum auch nicht? Dann heißt es im Vorspann: "Er kommt! Ein alter Mann, sein schwules Auto und sein häßlicher Dödel-Sohn. Zusammen kämpfen sie gegen Zuschauerzahlen und den guten Geschmack!" Wie auch immer, ich werde im Kino sitzen!

Anlaß zur Entscheidung jedoch, den Hoff hier dicht zu machen (als hieße das nicht, Eulen nach Athen usf.) sind natürlich wieder unfaßbare Neuigkeiten: Es deutete sich ja bereits an, daß seine Ehescheidung doch nicht ganz so glatt über die Bühne gehen würde, doch was wir nun erfahren dürfen, ist ganz trauriges Kino: Der Hoff hat im Suff nicht nur seine Ex-Olle, der er als Beweis seiner ehelichen Untreue auch noch einen Herpes verpasste, ab und zu als Sandsack mißbraucht, sondern auch seine Töchter angefummelt und beschimpft und sich dann gelegentlich nach getaner Arbeit gepflegt die Hosen vollgeballert! Diese Vorstellung brach mir das Herz, der Held meiner Jugend liegt voll wie tausend Russen zu Füßen von gehörnter Frau (mit gebrochener Nase) und weinenden Töchtern in seinem eigenen Unrat! Da macht das Spotten einfach keinen Spaß mehr...

Wer sich in Zukunft selbst über die Heldentaten des Hoff informieren möchte, klicke bitte hier:

8.5.2007:
Ein unfassbar trauriger, aber notwendiger Nachtrag, der die obigen Schilderungen in einem Video, das Hoffs eigene Tochter gedreht hat, dokumentiert. Die Grenze zwischen witzig und tragisch wird leider völlig verwischt....

Mittwoch, November 08, 2006

Eine rechte Schande!

Eine neue Studie der Friedrich-Ebert-Stiftung hat mich ziemlich schockiert! Sie zeigte, daß rechtsradikale Einstellungen und Auffassungen längst nicht mehr "rechtsextrem", also einem dünnen Meinungsrand vorbehalten, sondern "in der Mitte angekommen"sind, "in allen Schichten, in allen Bundesländern, in allen Generationen und bei den Wählern aller Parteien."
So traten bei der Befragung von 5000 Deutschen unerträgliche Einstellungen zutage und Abgründe taten sich auf:
"Eigentlich sind die Deutschen anderen Völkern von Natur aus überlegen", lautete etwa eine These - für 14,8 Prozent der Deutschen konsensfähig.
"Ohne Judenvernichtung würde man Hitler heute als großen Staatsmann ansehen", diesen Satz würden 11,2 Prozent unterschreiben

"Der Nationalsozialismus hatte auch seine guten Seiten", verharmlosen immerhin 11 Prozent das dunkelste Kapitel deutscher Geschichte.
Ein Führer, der Deutschland mit starker Hand regiert? Das halten rund 15 Prozent für eine gute Idee. Und gleich 26 Prozent sehnen sich in diesen Zeiten nach einer einzigen Partei, die die Volksgemeinschaft insgesamt verkörpert.
Was soll man dazu sagen? Es ist einfach nur erbärmlich, beschämend und furchteinflößend! Und daß mir bei den Wessis jetzt keine Häme aufkommt über den braunen Osten, denn im Osten ist man zwar mißtrauischer gegenüber Ausländern aber im Westen "pflegt" man dafür umso intensiver den altbekannten Antisemitismus:
Für 15,8 Prozent der Westdeutschen arbeiten Juden "mehr als andere Menschen mit üblen Tricks, um das zu erreichen, was sie wollen", was wiederum nur knapp 6 Prozent der Ostdeutschen meinen.
Man muß sich doch fragen, wie sowas zustande kommen kann! Ist das ein Versagen des Geschichtsunterrichtes oder nur des Verstandes, eine allgemeine Ignoranz durch Wurschtigkeit oder sind die aktuellen, drängenden Probleme dieser Leute tatsächlich so überwältigend, daß es einfach einen Sündenbock geben muß, der an alledem die Schuld trägt? Hängt dieses Ergebnis vielleicht mit der aktuellen "Neue-Unterschicht"-Debatte zusammen? Gibt es wirklich den umgekehrt proportionalen Zusammenhang zwischen sozialer "Stufe" und Neigung zu antidemokratischen Tendenzen? Und wen wählen diese Leute? Meinen Sie ihre Äußerungen ernst oder zeigt sich ein Effekt ähnlich den Sonntagsumfragen, bei denen oft Angaben gemacht werden, um eine Schockwirkung zu erzielen und die nicht notwendigerweise der echten eigenen politischen Auffassung entspricht?
Auf die Frage, was zu tun sei, wird vorgeschlagen, am Beginn der Entwicklung, der Manifestation der Ausländerfeindlichkeit schon bei Schülern und Jugendlichen anzusetzen. Das ist im Prinzip eine gute Idee. Leider jedoch wird einem, mich eingeschlossen, das Anfangen mit der "Einstiegsdroge Ausländerfeindlichkeit" oft dadurch erleichtert, daß man sich dank eines reichen Fundus an negativen Beispielen für Begegnungen mit Ausländern, mit einer solchen Einstellung im Recht wähnt. Denn natürlich verbessern pöbelnde, sich absolut asozial, unverschämt, dummdreist und rüpelhaft betragende ausländische Jugendliche, die auch gerne mal prügeln, stehlen und andere "abziehen"und ihre von den Vätern übernommenen "Pascha"-Allüren stolz vor sich her tragen, nicht gerade das Bild, das man von Ausländern in Deutschland gewinnen kann, doch rechtfertigen diese Kreaturen keine verallgemeinerte Xenophobie, die sich in Ausländerfeindlichkeit kanalisieren läßt, noch ist dieses Verhalten zumeist allein auf den Ausländerstatus, sondern auch auf nicht erfolgte bzw. unzureichende Integration und dadurch bedingten Frust zurückzuführen.
Ich selbst bin z.B. der Meinung, daß straffällig gewordene Ausländer sofort und ohne Federlesen des Landes verwiesen gehören und mit einer langen Einreisesperre belegt werden sollten und zwar eben nicht, weil sie Ausländer, sondern weil sie Verbrecher sind. Einen Gast, der sich nicht benimmt, setzt man vor die Tür!
Andererseits hat jederman angepasste und integrierte Ausländer und Deutsche ausländischer Herkunft mit vollem und gleichem Respekt zu behandeln und ihm jedes Recht zuzugestehen, das auch "deutschstämmigen" Deutschen zukommt. Das sollte eine Selbstverständlichkeit sein. Genauso selbstverständlich, sollte der Wille aller Ausländer, die in Deutschland leben wollen, sein, sich zu integrieren und im Zuge dessen gut Deutsch zu lernen und sich den (noch) demokratischen Prinzipien hierzulande zu 100% zu verpflichten. Bei diesen Bemühungen muß der Staat ihnen natürlich entgegenkommen und zwar aufrichtig und nicht mit der derzeitigen Halbherzigkeit. Wenn Deutschland ein Einwanderungsland ist, sein soll und sein will, dann muß es denen, die kommen und bleiben wollen, die Hand reichen, wie jene diese Hand ergreifen wollen müssen. Für entsprechende politische Weichenstellung können vor allem Ausländer sorgen, die sich dank gelungener Integration in der deutschen Politik betätigen können. Aber auch daran, die "Einstiegsdroge" weniger leicht erhältlich zu machen, können und sollten auch Ausländer mitarbeiten, indem sie den Zusammenhalt untereinander als weniger wichtig anzusehen beginnen, als die Notwendigkeit zum ehrlichen Integrationswillen, den man nicht zeigt, indem man dem Gastgeber oder gar dem Landsmann ins Gesicht schlägt. Wie entwaffnend wäre es, wenn der z.B. türkische Jugendliche, der einen in der Bahn anpöbelt, von seinen eigenen Landsleuten angesprochen würde und Einhalt geboten bekäme?